Die 10.000 Meter auf der Bahn sind für Langstreckler eine echte Herausforderung. 25 Runden fordern Körper und Kopf gleichermaßen. Beim 10.000-Meter-Europacup am Samstagabend in Pacé (Frankreich) kam das nicht gerade leistungsfördernde Wetter mit Temperaturen von etwa 25 Grad und starkem Wind hinzu. Damit waren von vorhinein die ganz schnellen Zeiten quasi ausgeschlossen.
Trotz der schwierigen Ausgangsposition übernahm Alina Reh (SCC Berlin) im A-Finale von Beginn an die Führungsposition. Lediglich auf den ersten drei Kilometern konnte noch die Ukrainerin Valeriia Zinenko folgen. Ab dann drehte Alina Reh allein ihre Runden und musste auf der zweiten Streckenhälfte sehr viele Überrundungen vornehmen, die zusätzlich Zeit kosteten. Nach 25 Runden lief die 26-Jährige nach 32:15,47 Minuten und einem deutlichen Vorsprung als Erste ins Ziel.
Mit Domenika Mayer und Eva Dieterich zum Team-Titel
Hinter der Eurocup-Siegerin folgten Valeriia Zinenko (32:29,81 min) und die Regensburgerin Domenika Mayer mit 32:35,95 Minuten. Die achtplatzierte Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen; 32:49,27 min) machte außerdem den Team-Erfolg der deutschen Läuferinnen perfekt. In der Addition der drei Zeiten folgten die Läuferinnen aus Spanien und der Ukraine.
„Es war wirklich heftig, 25-mal gegen den Wind anzulaufen. Leider gab es keine Gruppe, um vielleicht etwas Kraft zu sparen. Schon 2022 war es hart mit dem Wind, aber es war kein Vergleich zu Samstag“, sagte Alina Reh, die vor einem Jahr an selber Stelle Platz zwei belegt hatte. „Natürlich hatte ich mir eine bessere Zeit vorgenommen, aber bei diesen Bedingungen war nicht mehr möglich“, ergänzte die Langstrecklerin.
Nun stehen für Alina Reh die 5.000 Meter im Fokus
Mit ihrem Sieg sammelte Alina Reh wichtige Zusatzpunkte für die Weltrangliste. Über das Ranking könnte sie sich für die Weltmeisterschaften im August in Budapest qualifizieren. Denn die direkte Qualifikationszeit von 30:40,00 Minuten – gleichbedeutend mit einem deutschen Rekord – scheint für die Laichingerin außer Reichweite. Wie das WM-Starterfeld aussehen wird, steht aktuell noch nicht fest. Denn die maximal 27 Läuferinnen können sich über die Norm (Bahn- und Straßenzeiten) sowie über eine gute Platzierung in der Weltrangliste und über Crosslauf-Ergebnisse qualifizieren.
Nach zwei 10.00-Meter-Rennen in diesem Frühjahr nimmt Alina Reh in den kommenden Wochen wieder kürzere Distanzen in Angriff. So startet sie schon am Samstag bei der „On Track Night“ in Paris über 5.000 Meter. „Das ist eine gut besetzte Veranstaltung. Da hoffe ich, eine gute Gruppe zu erwischen. Denn die Trainingsergebnisse sind deutlich besser als die Zeit beim Europacup. Jetzt muss ich dieses Leistungspotenzial nur noch auf die Bahn bekommen“, so Alina. Die nächste Chance hat sie bereits am Samstag in Paris.
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