Alina Reh läuft im Unwetter von Oslo zur WM-Norm

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Als der Regen am Donnerstagabend im altehrwürdigen Bislett-Stadion in Oslo immer heftiger wurde, musste Alina Reh (SCC Berlin) die Konkurrenz im 5000-Meter-Lauf ziehen lassen. Die 25-Jährige konnte die Tempoverschärfung in der Mitte des Rennens nicht mitgehen. Doch die Laichingerin ließ sich davon nicht beeindrucken, lief im Wolkenbruch in Norwegens Hauptstadt ihr eigenes Rennen und belohnte sich nach zwölfeinhalb Runden mit der WM-Norm. Als 15. blieb sie in 15:06,29 Minuten knapp vier Sekunden unter der Vorgabe für die Weltmeisterschaften Mitte Juli in Eugene (USA).

Erste Zeit unter 15 Minuten verpasst, WM-Norm unterboten

„Klar hätte ich mir meine erste Zeit unter 15 Minuten gewünscht. Alles in allem bin ich aber zufrieden, schließlich fehlen mir einfach drei Monate Grundlagentraining im Winter“, sagte Alina Reh nach ihrem ersten Auftritt in diesem Jahr in der Diamond League, der Königsklasse der Leichtathletik. Ihre Bestzeit verpasste die EM-Dritte in Oslo lediglich um zwei Sekunden. Die ersten beiden Kilometer legte Alina Reh in etwa 2:58 Minuten zurück, danach folgten zwei Kilometerabschnitte in 3:04 Minuten und ein finaler Kilometer in 3:01 Minuten.

Mit der WM-Norm in der Tasche ist Alina Reh ihrem Saisonziel ein gutes Stück näher gerückt: Denn nun kann sie schon fast sicher mit dem Start bei der WM in Eugene und der EM in München Mitte August planen. „Das Ziel war vor der Saison, in Eugene die 5000 Meter zu laufen und in München die 10.000 Meter. Also erst die kürzere, dann die längere Distanz“, so Alina Reh. Die Vorgaben für beide Meisterschaften hat sie nun in der Tasche. Diese Leistung ist umso erstaunlicher, da die 25-Jährige zwischen Januar und April drei Monate lang aufgrund einer leichten Herzmuskelentzündung nicht trainieren durfte und entsprechend groß ihr Trainingsrückstand im Frühjahr war.

Alina Reh als dritte Deutsche mit Eugene-Norm

Mit ihren 15:06,29 Minuten ist Alina Reh die dritte deutsche Läuferin nach Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mit 14:37,94 Minuten in Oslo Achte wurde, und Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen; 14;51,71 min), die im Qualifikationszeitraum über 5000 Meter unter der WM-Norm geblieben ist. Jede Nation darf drei Starter pro Disziplin zur WM schicken. Nur wenn eine weitere deutsche Läuferin bis zur DM in Berlin (25./26. Juni) schneller läuft als Alina Reh, würde die Cross-EM-Dritte noch ihren dritten WM-Start nach London 2017 und Doha 2019 verpassen.

Wie schnell es bei der WM in Eugene über 5000 Meter zur Sache gehen könnte, zeigte am Donnerstag ein Trio aus Äthiopien. In einem am Ende sehr schnellen Rennen setzte sich Dawit Seyaum mit 14:25,84 Minuten vor ihren Landsfrauen Gudaf Tsegay (14:26,69 min) und Weltrekordlerin Letesenbet Gidey (14:26,92 min) durch. Unter dem Jubel der Fans steigerte Karoline Bjerkeli Grovdal als Vierte den mehr als 35 Jahre alten Landesrekord der norwegischen Lauf-Legende Ingrid Kristiansen um sechs Sekunden auf 14:31,07 Minuten.

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