Die deutschen Straßenläufer sind zurück und Alina Reh in Top-Form! Beim ersten Wettkampf während der Corona-Pandemie – natürlich unter strengen Abstands- und Hygieneregeln – am Sonntagvormittag in Berlin-Schmöckwitz hat sich die 23-Jährige beim Einladungsrennen „Berlin 10k Invitational“ in starken 31:26 Minuten durchgesetzt. Ihre 10-Kilometer-Bestzeit verpasste die Läuferin vom SSV Ulm nur um drei Sekunden.
Alina Reh mit sehr guten Trainingswerten
„Es war toll, endlich wieder ein Rennen zu laufen. Gern wäre ich aber etwas schneller gewesen, eine Zeit Richtung 31 Minuten hatte sich im Training angedeutet“, sagte Alina Reh nach ihrem Comeback-Wettkampf. Ein erstes Testrennen hatte Alina Reh Anfang Mai im Training in Laichingen absolviert. Dort war sie als Solistin 15:18 Minuten über 5000 Meter gelaufen. Auf die Beine gestellt wurden die „Berlin 10k Invitational“ von Mark Milde, dem Race-Director des Berlin-Marathons, Christoph Kopp, der unter anderem für den Frankfurt-Marathon die Elite-Athleten verpflichtet, und Helmut Winter, der für viele Top-Rennen die Zeitanzeigen für die Eliteläufer auf der Strecke umsetzt.
Am Sonntag in Berlin durfte Alina Reh zum ersten Mal in dieser Sommersaison einen Wettkampf bestreiten. Sieben Läuferinnen (zwei liefen fünf Kilometer) starteten mit den nötigen Abständen auf der Pendelstrecke. Schnell konnte die U23-Europameisterin über 10.000 Meter eine Lücke zu den Konkurrentinnen reißen und diese bis zum Ziel ausbauen. Rang zwei belegte Marathon-Spezialistin Katharina Steinruck (LG Eintracht Frankfurt) in 32:41 Minuten. Sechs Sekunden später folgte als Dritte Caterina Granz (LG Nord Berlin; 32:47 min). Das Männerrennen mit acht Startern entschied Johannes Motschmann (SCC Events Pro-Team Berlin; 29:11 min) vor Nils Voigt (TV Wattenscheid; 29:24 min) und Fabian Clarkson (SCC Events Pro-Team Berlin: 29:36 min) für sich.
Der schnellste Kilometer war der letzte
Alina Reh bestritt das Einladungsrennen aus dem vollen Training heraus. Seit zwei Wochen trainiert die Laichingerin im Bundesleistungszentrum in Kienbaum und absolviert dort bis zu 160 Kilometer pro Woche. „Darum waren meine Beine zu Beginn auch noch etwas müde. Ab vier Kilometern lief es dann besser“, beschrieb die 23-Jährige ihr Comeback-Rennen nach vier Monaten Corona-Pause. Die erste Streckenhälfte lief Alina Reh in 15:44 Minuten, die zweite zwei Sekunden schneller. Der schnellste Kilometer der Laichingerin war mit 3:02 Minuten der letzte.
Die wenigen Läuferinnen und Läufer hatten auf den Straßen von Berlin-Schmöckwitz natürlich genug Platz und Abstand. Allerdings wies der Kurs trotzdem mit drei Wendepunkten seine Tücken auf. „Das beeinflusst natürlich den Laufrhythmus“, erklärte Alina Reh. Die 23-Jährige wird noch eine Woche in Kienbaum trainieren und weiter an der Form feilen. Wann die Langstrecklerin ihr nächstes Rennen bestreiten wird, steht noch nicht fest. Bei den Deutschen Meisterschaften am 8./9. August in Braunschweig werden nur Rennen bis 800 Meter – alle komplett in Bahnen – ausgetragen. Die 5000 Meter stehen aufgrund der Abstandsregeln nicht auf dem Programm. Ebenso wurden alle Deutschen Meisterschaften über die Straßenlauf-Distanzen für 2020 abgesagt.
Edmund Wilp
Das ist eine Superzeit! Aber mal ganz ehrlich. Was für ein Aufwand bei einer Freiluftveranstaltung. Abstandsregel im Freien, nicht nachzuvollziehen. Wo sogar der Haus und Hof Virologe, Prof. Drosten eine Infektion im Freien als fast nicht möglich bezeichnet. Da stellt der DLV selbst viel zu harte Bedingungen auf. Die Österreicher sind uns um Längen voraus!