Vorsichtig gestartet, stark nach vorn gearbeitet und am Ende mit zwei Medaillen belohnt: Alina Reh (SCC Berlin) hat bei der Cross-EM am Sonntag in der Nähe von Turin (Italien) ein spektakuläres Rennen gegen starke Konkurrenz gezeigt. Auf der kräftezehrenden Acht-Kilometer-Strecke durch den Piemonte-La Mandria Park lag die 25-Jährige nach zwei Kilometern nur auf Platz 29. Dann startete Alina Reh eine tolle Aufholjagd, übernahm zwei Kilometer vor dem Ziel Rang drei und ließ sich den Bronzeplatz im Foto-Finish mit ihrer Trainingspartnerin Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) nach 27:19 Minuten nicht mehr nehmen. Für Alina Reh war es bereits die zweite Cross-EM-Einzelmedaille bei den Frauen nach Bronze 2021 in Dublin (Irland).
Alina Reh startet die Aufholjagd

Ganz vorn löste sich auf der letzten Runde Titelverteidigerin Karoline Grovdal (Norwegen) von Konstanze Klosterhalfen und sicherte sich nach 26:25 Minuten mit vier Sekunden Vorsprung vor der Leverkusenerin abermals die Goldmedaille. Mit den Plätzen zwei, drei und vier machte das deutsche Team außerdem den Titel in der Mannschaftswertung souverän mit neun Punkten perfekt. Silber sicherte sich Großbritannien (30 Punkte), Bronze ging an Irland (40 Punkte). Auch die beiden weiteren deutschen Starterinnen Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) als Sechste und Caterina Granz (LG Nord Berlin) auf Rang 20 zeigten starke Leistungen.
Für Alina Reh war es bereits der siebte Start in ihrer Karriere bei Cross-Europameisterschaften. „Und wenn ich an die vergangenen Austragungen denke, war es wohl die härteste Strecke überhaupt“, sagte Alina Reh. Speziell die schwierigen Bergabpassagen hatten es in sich. „Da habe ich immer wieder ein paar Meter verloren.“ Besser lief es für die Laichingerin in den flacheren Bereichen. „Der Schritt hat da gepasst und ich konnte richtig Druck machen.“
Neues Trainingsumfeld in Tübingen mit Hanna Klein
Natürlich war Alina Reh mit Einzel-Bronze und Team-Gold zum Abschluss einer nicht einfachen Saison mehr als zufrieden. Allerdings musst die Langstrecklerin ausgerechnet ihre Trainingspartnerin im Zielspurt bezwingen, um den Platz auf dem Podest zu sichern. „Gegen alle anderen hätte ich mich gern durchgesetzt, aber nicht gegen Hanna. Ihr hätte ich natürlich auch die Medaille gewünscht. Aber mit dem Team durften wir ja beide jubeln“, sagte Alina Reh.
Seit einigen Wochen trainieren Alina Reh und Hanna Klein gemeinsam bei Isabelle Baumann in Tübingen. „Ich profitiere natürlich davon, mit einer so starken Läuferin wie Hanna zu trainieren“, sagte die SCC-Athletin, die zuletzt meistens allein im Training unterwegs war. Nun fährt sie mehrmals die Woche von Laichingen nach Tübingen für die gemeinsamen Einheiten. „Nach einigen Jahren der Stagnation möchte ich wieder einen Leistungsschritt machen. Darum habe ich für den Wechsel des Trainingsumfelds entschieden“, erklärte Alina Reh. Der Neu-Start mit zwei Cross-EM-Medaillen am Sonntag in Turin ist in jedem Fall absolut geglückt.
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