Nur die ersten Runden schaute sich Alina Reh (SCC Berlin) den Rennverlauf im 5.000-Meter-Finale der Deutschen Meisterschaften am Samstagnachmittag in Kassel aus dem Feld heraus an. Dann beschleunigte die Titelverteidigerin deutlich und ließ im Auestadion einem ersten Kilometer in 3:12 Minuten einen zweiten in 3:02 Minuten folgen. Das Feld war gesprengt, nur noch eine Läuferin konnte folgen: Lea Meyer. Auf dem dritten Kilometer forderte Alina Reh die EM-Zweite über 3.000 Meter Hindernis auf, die Führung zu übernehmen. Die Leverkusenerin tat es, verschleppte aber das Tempo.
So ging Alina Reh wieder nach vorn, musste aber plötzlich kurz stoppen. Die rechte Achillessehne machte ihr nach einer Berührung von Lea Meyer sichtlich zu schaffen. Knapp zwei Runden später waren die Probleme so groß, dass sie das Rennen vorzeitig beenden musste. „Ich habe einen Tritt im Rennen von Lea abbekommen. Das passiert natürlich im Rennverlauf. Aber die Stelle war so unglücklich, dass ich nicht mehr weiterlaufen konnte“, beschrieb Alina Reh ihr DM-Drama im Kasseler Auestadion.
Titel für Alina Reh wäre drin gewesen
Umso ärgerlicher war die Situation, da die Laichingerin in guter Form zu den Deutschen Meisterschaften gereist war. Auch ihre offensive Renntaktik zeigte das deutlich. Eine erfolgreiche Titelverteidigung war für die Cross-EM-Dritte durchaus möglich. Bis zum ungewollten Ausbremsen. „Ich bin aktuell ziemlich frustriert. Jetzt müssen wir erst einmal schauen, was mit der Sehne passiert ist“, sagte Alina Reh, die nach dem Ausscheiden die lädierte Ferse noch auf der Laufbahn direkt mit kaltem Wasser kühlte und danach von Sanitätern versorgt wurde.
Da ihre größte Konkurrentin nicht mehr dabei war, zog Lea Meyer auf und davon. Schlussendlich lief sie mit 15:26,82 Minuten souverän zu ihrem ersten DM-Titel über 5.000 Meter. Eine solche Siegerzeit wäre natürlich auch für Alina Reh möglich gewesen. Dahinter folgten Eva Dieterich (LAV Stadtwerke Tübingen; 15:48,69 min) und Sofia Benfares mit neuer Bestzeit (LC Rehlingen; 16:08,26 min) auf den weiteren Medaillenplätzen.
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