
Bis zum Zielstrich des 5000-Meter-Vorlaufs bei der WM in Eugene fightete Alina Reh (SCC Berlin) am Mittwoch um jeden Platz und um jede Hundertstel. Denn als Zehnte ihres Rennens hätte die 25-Jährige noch über die Zeitregel ins Finale am Samstag kommen können. Doch in der Endabrechnung der beiden Läufe fehlten ihr mit 15:13,92 Minuten zwei Plätze für den Finaleinzug der besten 15 Läuferinnen.
Alina Reh sortierte sich zu Beginn in der Spitzengruppe ein, verlor aber zu Mitte des Rennens den Anschluss und war von da an auf sich allein gestellt. Bei heißen 33 Grad absolvierte sie trotzdem relativ gleichmäßige Runden, nur auf dem vierten Kilometer verlor die Laichingerin ein paar Sekunden. „Natürlich wäre ich gern etwas dichter an die 15-Minuten-Marke herangelaufen. Aber es war wirklich richtig heiß auf der Laufbahn. Am Ende bin ich froh, dass ich so gut durchgekommen bin“, sagte Alina Reh.
Hitze fordert ihren Tribut
Denn das gelang nicht allen Läuferinnen. Im Vorlauf mit Alina Reh erlebte die Rehlingerin Sara Benfares einen körperlichen Einbruch und kam nach 16:34,23 Minuten völlig entkräftet ins Ziel. Auch Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste im ersten Vorlauf der Hitze Tribut zollen. Mit 15:17,78 Minuten verpasste die deutsche Rekordhalterin zwei Plätze hinter Alina Reh ebenfalls das Finale und sprach im Anschluss von der „schwersten letzten Runde meiner Karriere.“
Keine Probleme mit dem Vorlauf hatten die drei Top-Favoritinnen. Weltrekordlerin und 10.000-Meter-Weltmeisterin Letensebet Gidey (Äthiopien) qualifizierte sich genauso fürs Finale wie Doppel-Olympiasiegerin Sifan Hassan (Niederlande) und Hallen-Weltmeisterin Gudaf Tsegay (Äthiopien). Auch jeweils drei Läuferinnen aus Kenia und den USA sowie zwei britische Läuferinnen qualifizierten sich für den Endlauf.
Am 15. August steht für Alina Reh der EM-Start an
Nach der WM ist für Alina Reh die Saison noch lange nicht vorbei. Denn erstmals stehen – als Folge der Corona-Pandemie – eine WM und eine EM innerhalb weniger Wochen auf dem Programm. Am 15. August startet Alina Reh in München über 10.000 Meter. Mit der längsten Bahnstrecke hat die Deutsche Meisterin bei Europameisterschaften gute Erfahrungen gemacht. Vor vier Jahren in Berlin gewann sie (nachträglich) Bronze.
Für das Rennen in München hat die Läuferin von der Schwäbischen Alb aus Eugene jedenfalls schon eine wichtige Erfahrung mitgenommen: „Ich war auf den ersten beiden Kilometern etwas zu passiv. Da muss man schon die Ellenbogen etwas einsetzen, um nicht nach hinten gedrängt zu werden. Das muss ich wohl noch lernen.“
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