
Silber-Jubel im Urlaubsparadies: In der Nacht zu Sonntag haben die deutschen Sprinterinnen bei den World Relays – der inoffiziellen Staffel-WM – auf den Bahamas geglänzt. Über 4×200 Meter mussten sich im Thomas A. Robinson National Stadium in Nassau Lara Matheis (TSG Gießen-Wieseck), Tatjana Pinto (LC Paderborn), Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) und Schlussläuferin Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) in 1:30,68 Minuten nur den Jamaikanerinnen um Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson (1:29,04 min) geschlagen geben. Der US-Schlussläuferin Shalonda Solomon (200-m-Bestzeit: 22,15 sec) lief Gina Lückenkemper auf und davon und sicherte dem deutschen Quartett Silber.
„Ein Hammer-Rennen!“
„Es war ein Hammer-Rennen. Wir haben alles gegeben, Silber ist einfach der Wahnsinn“, jubelte die EM-Dritte nach dem Finale. Den Vorlauf hatte Gina Lückenkemper noch von der Tribüne aus verfolgt („Schon da habe ich richtig mitgefiebert.“). Sie wurde genauso geschont wie Tatjana Pinto. Für die beiden liefen Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) und Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar). In 1:31,16 Minuten erzielten sie im Vorlauf über die die selten gelaufene Strecke wie im Finale die zweitschnellste Zeit hinter Jamaika. Neben der verdienten Medaille gab’s für das Sextett außerdem ein vom Weltverband IAAF ausgelobtes Preisgeld in Höhe von 30.000 US-Dollar.
Erkältung verhindert 4×100-Meter-Start
In der Nacht zu Montag liefen die deutschen Sprinterinnen bei den World Relays überraschend zum Titel über 4×100 Meter. In der Besetzung Alexandra Burghardt (MTG Mannheim), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Tatjana Pinto (LC Paderborn) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) setzte sich das Quartett in 42,84 Sekunden (Vorlauf: 43,04 sec) vor Jamaika (42,95 sec) und China (43,11 sec) durch. Die favorisierten USA (Vorlauf: 42,96 sec) verpatzten den ersten Wechsel und kamen nicht ins Ziel. Damit qualifizierten sich die deutschen Läuferinnen direkt für die Weltmeisterschaften im August in London. Gina Lückenkemper verzichtete aufgrund einer hartnäckigen Erkältung auf einen 4×100-Meter-Start. „Wir wollten in Hinblick auf die Sommersaison nichts riskieren“, sagte die 20-Jährige. Nach den World Relays fliegen die deutschen Sprinterinnen zurück nach Clermont. In Florida wird eine weitere Woche im Trainingslager an der Form für die WM-Saison gefeilt.
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