Bis zur letzten Runde der 10.000-Meter-DM sah Amanal Petros wie der sichere Sieger der Männer- und U23-Klasse aus. Doch dann packte Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg) am Samstagabend in Bautzen seinen bekannt starken Endspurt aus und überholte noch den lange führenden Langstreckler des SV Brackwede. Nach dem 25-Runden-Krimi jubelte der Regensburger über den Titel und die neue Bestzeit von 29:13,60 Minuten. „Simon war ein Geheimfavorit. Wenn er verletzungsfrei bleibt und gut durch die Vorbereitung kommt, ist er immer für eine Überraschung gut“, sagte Thomas Dreißigacker, Leitender Bundestrainer Lauf im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV).
Top drei laufen Bestzeit
Amanal Petros zollte dem Konkurrenten im Ziel applaudierend Respekt – und konnte sich selbst freuen: Denn als Deutscher U23-Meister unterbot der 21-Jährige mit neuer Bestzeit von 29:15,62 Minuten die Norm von 29:38,00 Minuten für die U23-EM Mitte Juli in Bydgoszcz (Polen). Rang drei ging an Sebastian Reinwand. Der Düsseldorfer lief mit 29:16,80 Minuten ebenfalls Bestzeit und hatte mit einer Tempoverschärfung drei Runden vor Schluss dafür gesorgt, dass er und der spätere Deutsche Meister wieder Anschluss an Amanal Petros finden konnten. Vor einigen Wochen in Huelva (Spanien) war Amanal Petros noch 2,15 Sekunden an der EM-Norm vorbeigerannt.
Insgesamt blieben in dem ausgeglichen besetzten Rennen elf Läufer unter der prestigeträchtigen 30-Minuten-Marke. Auch das zeigt die positive Entwicklung des Langstreckenlaufs in Deutschland. Einer der Protagonisten ist Amanal Petros. Der wird in Bydgoszcz übrigens Begleitung erhalten: Denn auch Tobias Blum (LC Rehlingen) unterbot mit 29:32,52 Minuten die U23-EM-Vorgabe.
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