Vor sieben Jahren hatte sich Gina Lückenkemper in Wetzlar als 18-Jährige mit 11,25 Sekunden für die WM in Peking empfohlen. Am Samstagnachmittag machte die Sprinterin vom SCC Berlin an selber Stelle einen großen Schritt Richtung WM Mitte Juli in Eugene (USA). Beim „Fast Arms, Fast Legs“ Meeting stürmte die 25-Jährige schon im 100-Meter-Vorlauf mit 11,07 Sekunden zur WM-Norm.
Veränderung der Start-Position bringt Erfolg
Die Vize-Europameisterin zeigte einen technischen sauberen Lauf und nutzte den leichten Rückenwind von 1,2 Metern pro Sekunde zu ihrer schnellsten Zeit seit dem EM-Finale 2018 in Berlin (10,98 sec). Gleichzeitig war es die siebtschnellste Zeit ihrer Karriere. In den Vorläufen folgten auf Platz zwei Jennifer Montag mit 11,25 Sekunden. Damit verpasste die Leverkusenerin die EM-Norm nur um eine Hundertstel. Auf Rang drei lief Lokalmatadorin Rebekka Haase mit 11,30 Sekunden.
Gina Lückenkemper gelang bei ihrem Lauf zur WM-Norm ein sauberer Start und eine starke Beschleunigungsphase. Pünktlich vor der Sommersaison hatte sie zusammen mit ihrem Trainer Lance Brauman die Startposition verändert. Nun startet die Sprinterin mit dem linken Bein in der vorderen Startblockposition, nicht mehr mit dem rechten. „Die biomechanischen Auswertungen beim Staffeltraining in Florida haben gezeigt, dass ich besser ablaufe, wenn das linke Bein vorn ist“, erklärte Gina Lückenkemper zuletzt in ihrem aktuellen Podcast.
Die Trainingswerte in Top-Zeiten umgesetzt
Im Finale legte die 25-Jährige noch eine Schippe drauf. Mit 11,04 Sekunden bei Windstille dominierte sie das Rennen und legte im Streckenverlauf immer mehr Distanz zwischen sich und die Konkurrenz. Nur Dreifach-Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien) war mit 10,98 Sekunden in diesem Jahr europaweit schneller.
„Das war ein echt cooler Tag heute. Die Zeit hatte sich schon ein wenig angedeutet, weil die Trainingswerte in Florida einfach gepasst haben“, sagte Gina Lückenkemper nach ihren beiden Top-Rennen. Freundin und Staffel-Kollegin Rebekka Haase folgte mit 11,34 Sekunden, die Jennifer Montag mit 11,42 Sekunden auf Platz drei verwies. Rang vier ging an Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar) mit 11,44 Sekunden. Im Vorlauf war sie sogar fünf Hundertstel schneller.
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