Autor: Jörn Boller

Die Wintersaison ist beendet, der Sommer rückt in den Fokus – so auch bei den Leichtathleten. Maya Rehberg, Hindernisspezialistin von der SG TSV Kronshagen/ Kieler TB, ist gleich im Anschluss an ihren Doppelsieg bei den Deutschen Cross-Meisterschaften (U 23 und Frauen) ins Trainingslager in die USA geflogen.
Flagstaff (Arizona) heißt das Trainingszentrum der Mittel- und Langstreckler aus aller Welt, die insbesondere der Höhe wegen (2.135 m) alljährlich zur Saisonvorbereitung hierher kommen. Seit 1994 haben dort über 4.500 Athleten aus 39 Ländern trainiert und seit 1996 191 olympische und paraolympische Medaillen gewonnen. Maya Rehberg hat sich der Trainingsgrupe um Beate Conrad angeschlossen. Die Landestrainerin des Hamburgischen Leichtathletikverbandes leitet zurzeit die Trainingsgruppe – offiziell eine Maßnahme des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Auch Mittelstrecken-Bundestrainer Henning von Papen stieß mit 800-Meter-Läuferin Christina Hering direkt von der Hallen-WM aus Portland (Oregon) hinzu.
„Mocki“ als Trainingspartnerin > Rehbergs Vereinstrainer Andreas Fuchs hat mit Beate Conrad die Trainingsinhalte im Vorwege abgesprochen. Zwei Einheiten stehen täglich auf dem Programm – die ersten Tage jedoch eher wandern. Rehberg klärt auf: „Am Anfang darf man nicht viel laufen. Wir müssen uns erst an die Höhe gewöhnen.“ Auch die zweistündige „Wanderung“ zum Mount Elden (2.835 m) machte sie zusammen mit Sabrina Mockenhaupt, vielfache Deutsche Meisterin und dreifache Teilnehmerin bei Olympischen Spielen. „Mocki“ befindet sich nach ihrem im Januar erlittenen Fußbruch seit sechs Wochen im Aufbautraining.

„Mit Mocki habe ich bis jetzt jede Trainingseinheit absolviert, die ist echt cool und macht jeden Quatsch mit“, ist Rehberg begeistert von ihrer Trainingspartnerin. Auch als sich die beiden bei einem Dauerlauf, der eigentlich 15 Kilometer dauern sollte, in den Weiten der über 32 Kilometer langen Trails ein wenig verlaufen hatten. „Wir kamen nach 19 Kilometern wieder heil zurück – das liegt noch im Rahmen“, lacht Rehberg. Die Belastung in der dünnen Luft sind hoch: „Wenn ich um den Segeberger See laufe und nach den „Stipsdorfer Bergen“, einen höheren Puls habe, ist der nach 300 Metern wieder unten. Hier dauert das gerade am Anfang deutlich länger“, erzählt sie.
Saisonauftakt am 30. April > Insgesamt fast fünf Wochen hat die 21 Jahre alte Studentin in der Höhe Arizonas verbracht. Immer ihr großes Ziel vor Augen: Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5.-21. August 2016). Dazu muss sie ihre 3000-Meter-Hindernis-Bestzeit von derzeit 9:49,88 auf mindestens 9:45,00 Minuten verbessern. Ebenso wie zu den Europameisterschaften, die zuvor in Amsterdam (6.-10. Juli) stattfinden (Quali-Norm 9:48,00 min), wird der DLV bis zu drei Athletinnen an den Start schicken. Rehbergs Wettkampfplanung steht bereits: Am 30. April läuft sie in Kiel die 3.000 Meter flach, am 11. Mai folgt, ebenfalls in Kiel, ein Rennen über 2.000 Meter Hindernis und am 22. Mai wird in Hamburg der erste Angriff auf die Qualifikations-Norm über 3.000 Meter Hindernis in Angriff genommen.
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