Es war ein „Lauf wie im Flow“, der für Blanka Dörfel (SCC Berlin) in einer neuen Leistungsdimension endete: Beim „Berlin 10k Invitational“ am Sonntag hat die 18-Jährige gezeigt, welch großes läuferisches Potenzial sie besitzt. Bei dem reinen Eliterennen mit etwa 125 Startern, das auf einem flachen Pendelkurs im Südosten der Stadt ohne Zuschauer und unter strengen Hygiene-Bedingungen stattfand, steigerte Blanka Dörfel ihre 10-Kilometer-Bestzeit auf glatte 33:00 Minuten. Damit war sie 2:24 Minuten – oder umgerechnet fast 15 Sekunden pro Kilometer – schneller als bei ihrem bis dato schnellsten Rennen.
Blanka Dörfel steigert Berliner U20-Rekord um zwei Minuten

Für eine U20-Läuferin ist die Zeit nicht hoch genug einzuschätzen. Zum Vergleich Der deutsche U20-Rekord von Ausnahmeläuferin Konstanze Klosterhalfen steht bei 32:24 Minuten. Den Berliner U20-Landesrekord von Katje Hoffmann (TSC Berlin; 35:03 min) steigerte sie um mehr als zwei Minuten. „Es hat sich richtig gut und flüssig angefühlt, wie im Flow. Erst nach Kilometer sieben wurde es hart“, beschrieb die Schülerin ihren Lauf zur Bestzeit. Nur dass es nicht ganz für eine 32er-Zeit reichte, ärgerte Blanka Dörfel ein wenig: „Das habe ich mir dann fürs nächste Mal aufgehoben.“
Die SCC-Läuferin klemmte sich im Rennen an die Fersen von Marathonläuferin Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) und ihrem Tempomacher. Als die Uhr bei Kilometer neun 29:50 Minuten zeigte, zog das Duo noch einmal an. „Da dachte ich, dass ich stehenbleiben würde. Dabei war der letzte Kilometer mit 3:10 Minuten der schnellste. Ich war total ergriffen, als ich die Zeit im Ziel gesehen habe. Damit hatten weder mein Trainer Dieter Hogen noch ich gerechnet“, sagte die 18-Jährige.
Nächster Start: Halbmarathon in Dresden
In einem extrem starken Feld mit vielen deutschen Top-Langstrecklerinnen belegte Blanka Dörfel Rang sieben. An der Spitze stellte Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) mit 31:38 Minuten eine neue Weltjahresbestzeit auf. Dahinter folgten Bojana Bjeljac, die mit 32:12 Minuten kroatischen Rekord lief, und Laura Hottenrott (PSV GW Kassel; 32:13 min) auf den Plätzen zwei und drei. Auch Jill Holtermann (Niederlande; 32:15 min), Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg; 32:34 min) und Rabea Schöneborn (32:55 min) liefen neue Bestzeiten. Und schon dahinter stürmte Blanka Dörfel bei ihrem „Lauf wie im Flow“ ins Ziel.
Schon in zwei Wochen schnürt die Schülerin schon wieder die schnellen Rennschuhe. Am 21. März läuft Blanka Dörfel in Dresden ihr Halbmarathon-Debüt. Bei dem reinen Eliterennen wird unter anderem Miriam Dattke versuchen, die Olympia-Norm im Marathon (2:29:30 h) zu unterbieten.
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