Es war die Krönung einer außergewöhnlichen Saison: Nach dem überraschenden Triumph bei der U18-Weltmeisterschaft Anfang Juli in Lille (Frankreich) hat Stabhochspringerin Dersiree Singh (LG Lipp-Süd) in ihrem letzten Saison-Wettkampf auch die deutsche B-Jugend-Bestleistung in ihren Besitz gebracht. Die 16-Jährige meisterte bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Jena als U18-Siegerin 4,32 Meter und verbesserte den schon 13 Jahre alten Rekord von Monika Götz um einen Zentimeter.
„Der Wettkampf war der absolute Hammer. Alles, was ich mir für dieses Jahr vorgenommen habe, ist in Erfüllung gegangen“, jubelte Singh nach Rekordsprung und Titel im Ernst-Abbe-Sportfeld. Mit 4,32 Metern hielt die Schülerin die Konkurrenz natürlich nach Belieben in Schach. Hinter der Ost-Westfälin belegte die Leverkusenerin Franziska Kappes mit 3,95 Metern und neuer Bestleistung Platz zwei. Bronze ging an Rebecca Pietsch (TV Angermund; 3,65 m).
Wie wertvoll diese Höhe ist, zeigt auch ein Blick in die Statistiken. Denn weder Vize-Europameisterin Silke Spiegelburg (TSV Bayer Leverkusen) noch die Ludwigshafener EM-Dritte Lisa Ryzih sprangen in der B-Jugend so hoch wie die neue Rekordlerin. Obwohl beide wie Desiree Singh U18-Weltmeisterinnen waren, überflogen sie im selben Alter „nur“ 4,20 bzw. 4,15 Meter. Wie sich in diesem Jahr gezeigt hat, kann Desiree Singh in die Fußstapfen der beiden erfolgreichen deutschen Stabhochspringerinnen treten.
Zum „Aufwärmen“ startete Weitspringerin Lena Malkus vor ihrem Finale am Samstag (LG Ratio Münster) bei der Jugend-DM in Jena über 100 Meter. Nach exakt 12,00 Sekunden hatte sie bei Gegenwind ihren Vorlauf als Zweite beendet. Auf das Halbfinale und den möglichen Endlauf verzichtete Malkus allerdings einen Tag vor ihrem 18. Geburtstag. Sie konzentriert sich voll auf ihre Spezialdisziplin. Im Weitsprung ist die mit 6,70 Metern die klare Favoritin.
Dabei wäre für die U20-Europameisterin sogar eine Medaille im 100-Meter-Finale möglich gewesen. Denn Bronze ging im Endlauf mit 11,97 Sekunden an Rebekka Haase (LV 90 Thum). Diese Zeit hätte auch Lena Malkus (Bestzeit 11,88 sec) erreichen können. Die beiden anderen Medaillen waren hingegen außer Reichweite. Gold ging mit 11,55 Sekunden an Malkus‘ Trainingsgefährtin Tatjana Pinto. Silber sicherte sich die Dortmunderin Katharina Grompe (11,78 sec). Beide hatten zusammen vor zwei Wochen U20-EM-Gold mit der Staffel gewonnen.
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