Beim „Julia & Romeo-Halbmarathon“ ist Amanal Petros‘ Liebe zum Straßenlauf weiter entflammt. Der Langstreckler vom TV Wattenscheid 01 glänzte am Sonntagvormittag bei seinem Debüt über die 21,0975-Kilometer-Distanz in Verona (Italien) als Dritter in 63:30 Minuten. Der 23-Jährige musste nur den beiden Kenianern Peter Ndorobo Kwemoi (60:40 min) und Melly Joelle Kipkenei (62:35 min) den Vortritt lassen. Den Streckenrekord verpasste Peter Ndorobo Kwemoi lediglich um 24 Sekunden.
Um die Zeit von Amanal Petros einzuschätzen: 2018 waren in Deutschland nur Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt; 61:20 min) und Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg; 63:14 min) schneller als der Debütant. Als zweitbester Deutscher lief sein Vereins- und Trainingskamerad Tom Gröschel in Verona mit 66:10 Minuten auf Rang acht.
Amanal Petros: Über Kenia nach Verona
„Ich habe sehr gut in Kenia trainiert. Das Ergebnis passt“, freute sich Amanal Petros nach seiner gelungenen Halbmarathon-Premiere. In der Höhenlage des Läufer-Landes hatte sich der Sportsoldat auf die Saison vorbereitet. Dauerläufe von bis zu 30 Kilometern Länge standen in der dünnen Luft auf dem Programm. Vor zwei Wochen war der Schützling von Tono Kirschbaum aus Kenia zurückgekehrt. Diese Zeit gilt als optimale Differenz zwischen Höhentraining und Wettkampf. Deshalb hatte der Wattenscheider sich für einen Start in Verona entschieden.
Amanal Petros ging das Rennen offensiv an. Die Zwischenzeiten von 29:41 Minuten bei 10 Kilometern und 44:51 Minuten bei 15 Kilometern ließen sogar eine 62er-Zeit in Reichweite rücken. Doch am Ende konnte der Sportsoldat die Pace von unter 3:00 Minuten pro Kilometer nicht ganz halten. „Das war eine sehr gute Leistung von Amanal. Denn es war ein schwieriger Kurs, sehr eckig und zwischendurch wirklich einsam. Amanal ist schnell und mutig angegangen, und dann doch eine gute Zeit gelaufen für den ersten Halbmarathon. Auch wenn dann am Schluss ein wenig fehlte“, bewertete Tono Kirschbaum die Premiere seines Schützlings.
Von der Straße auf die Bahn
In den kommenden Monaten werden für Amanal Petros noch deutlich schnellere Tempobereiche gefragt sein. Denn dann wird er sich wieder den Bahn-Distanzen widmen und die anspruchsvollen WM-Normen von 13:22,50 Minuten (5.000 m) und 27:40,00 Minuten (10.000 m) ins Visier nehmen.
Dass seine sportliche Zukunft auf der Straße liegt, hat Amanal Petros am Sonntag mit seiner starken Vorstellung in Verona eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sein Fernziel heißt Marathon. „Wann es aber so weit ist, kann ich noch nicht sagen“, so Amanal Petros.
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