Ausgeschieden, aber trotzdem mit sich im Reinen: Als Lena Malkus (SC Preußen Münster) in der Mixed Zone in Moskau nach der Weitsprung-Qualifikation Rede und Antwort stand, rede sie ganz entspannt über ihre WM-Premiere. Zwar reichten der seit Dienstag 20-Jährigen 6,49 Meter (Rang 17) nicht zum Finale. Enttäuscht hat die Studentin bei ihrem ersten ganz großen internationalen Auftritt am Samstagabend aber nicht.
Schließlich fehlten der U23-Europameisterin nur acht Zentimeter zum Sprung unter die besten zwölf. „Ich wollte nach Moskau kommen, um zu lernen. Denn es ist einfach etwas ganz anderes, bei einer WM zu springen“, sagte Malkus. Diese kleine Portion Nervosität war der Athletin auch anzumerken. „Vor dem zweiten Versuch wurde es dann besser. Dann hatte ich mich an das ganze Gewusel gewöhnt“, ergänzte sie.
Auch die Begründung, warum es mit dem Finale nicht ganz klappte, hatte Malkus schnell gefunden: „Ich habe meinen alten technischen Fehler gemacht. Auf den letzten drei Schritten bin ich leicht in Rücklage gekommen und mich so selbst ausgebremst.“ Ihr spontan angereistes Trainerduo Elke und Frank Bartschat („das war ein Geburtstagsgeschenk für mich“) konnte zwar Tipps geben, doch die Umsetzung klappte nicht ganz.
Dabei wäre der Top-12-Platz durchaus möglich gewesen. Nach 6,49 Metern im zweiten Versuch flog Malkus im finalen Quali-Durchgang auf 6,41 Meter – wobei sie satte 23 Zentimeter vor dem Brett absprang. Hätte sie das Brett getroffen, wäre das Finale gebucht gewesen. So ging der letzte Platz an die Top-Favoritin. Die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Brittney Reese (USA) schrammte mit 6,57 Metern knapp an einem Debakel vorbei. Der weiteste Sprung in der Qualifikation gelang Shara Proctor. Die Britin flog auf 6,85 Meter. Ebenfalls im Finale am Sonntag dabei ist Sosthene Moguenara. Die Deutsche Meisterin vom TV Wattenscheid erzielte als Achte 6,63 Meter. Die dritte deutsche Starterin, Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), sprang wie die Münsteranerin 6,49 Meter weit, wurde aber aufgrund des schlechteren zweiten Versuchs 18.
Für Lena Malkus ist die WM aber noch lange nicht vorbei: „Meine Eltern sind auch in Moskau. In den kommenden Tagen werden wir uns noch die Stadt anschauen. Und ganz klar werde ich auch die anderen deutschen Starter in den kommenden acht Tagen anfeuern“, sagte die 20-Jährige. Denn in zwei Jahren will Lena Malkus auch auf die Unterstützung des deutschen Teams bauen – wenn sie möglicherweise in Peking in ihrem ersten WM-Finale steht.
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