Doppelerfolg für das Trackteam Burg-Wächter: Bei den Wahlen zur „Jugend-Leichtathletin“ 2014 gingen die ersten beiden Plätze an Sportlerinnen aus dem Team. Rang eins sicherte sich ungefährdet Langstrecklerin Alina Reh (TSV Erbach). Auf den 17 Jahre alten „Trackteam-Neuzugang“ aus Laichingen entfielen rund 37 Prozent der Stimmen. Auf Rang zwei kam Gina Lückenkemper. Die Sprinterin vom LAZ Soest erreichte 15,5 Prozent der Stimmen. Platz fünf belegte Siebenkämpferin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) mit 6,8 Prozent.
Insgesamt gaben bei der Wahl die Leser der Fachzeitschrift „Leichtathletik“ und die User des Internet-Portals leichtathletik.de rund 15.000 Stimmen ab. Bei den „Jugend-Leichtathleten“ war wie 2013 der Ulmer Zehnkämpfer Tim Nowak vorn. Trackteam-Hochspringer Falk Wendrich (LAZ Soest) – „Jugend-Leichtathlet“ des Jahres 2012 – landete mit 8,6 Prozent der Stimmen auf Platz fünf. Bei den Erwachsenen machten die Europameister Antje Möldner-Schmidt (Hindernislauf) und Robert Harting (Diskuswurf) das Rennen.
Ein perfektes Jahr
Alina Reh konnte es gar nicht glauben, als sie im Trainingslager in Monte Gordo (Portugal) von der Wahl erfuhr. „Ich habe absolut nicht damit gerechnet, zumal ich auch gar nicht groß die Werbetrommel gerührt habe“, freute sich die Langstrecklerin. Das musste sie auch gar nicht: Die Läuferin überzeugt lieber mit Leistung, so wie 2014. Es war das Jahr der Gymnasiastin: drei deutsche Rekorde (U18 und U20) und eine Silbermedaille bei den Olympischen Jugendspielen in Nanjing (China) über 3.000 Meter. So lautet ihre eindrucksvolle Bilanz. Drei Wochen internationale Atmosphäre im olympischen Jugenddorf, hochklassige Wettkämpfe. Beflügelt vom olympischen Geist hat sie sich zum Ziel gesetzt, 2020 im neu erbauten Olympiastadion in Tokio dabei zu sein.
Besonders stolz ist die Schülerin auf ein bestimmtes Rennen: die 5.000 Meter bei den Deutschen Meisterschaften in 15:55,82 Minuten. „Ich wollte unter 16:20 Minuten laufen. An eine solche Zeit habe ich nie gedacht“, gesteht Reh. Ob man das Lauftalent in der Hallensaison sieht, steht noch nicht fest. Bei der U20-DM gibt es bei den Juniorinnen keine 3.000 Meter. Im Spurt ist sie gegenüber den Mittelstrecklerinnen über 1.500 Meter unterlegen. Vielleicht gibt sie aber ihr Debüt bei den Frauen über 3.000 Meter bei der Hallen-DM in Karlsruhe.
Das Laufen früh entdeckt
Schon als Kind hat Reh ihre Marathon laufende Mutter auf dem Rad begleitet – mittlerweile ist es längst andersrum. Mit zehn Jahren gewann sie in Sonthofen ihr erstes Frauenrennen. Mit überragenden Ausdauerfähigkeiten ausgestattet, ist sie bei einer Talentsichtung Letzte geworden, weil sie Defizite im Kraft- und Sprintbereich aufwies. „Alina hat eine hohe Bewegungsbegeisterung und eine enorme Belastungsbereitschaft“, sagt ihr Trainer Michael Schwenkedel, ein Realschullehrer, der um einen behutsamen Aufbau des Talents bemüht ist. Die 17-Jährige kann sich quälen, nicht gerade typisch für ihre Generation. „Ich mag es, meinen Körper bis ans Limit zu bringen“, sagt sie ohne Umschweife.
Samstags arbeitet Alina nach einem langen Dauerlauf im Lebensmittelgeschäft der Mutter. „Das ist für mich eine Art Entspannung. Ich habe meine Aufgabenbereiche und damit auch ein Stück Verantwortung“, sagt die 17-Jährige. Nach einem Bachelor-Studium wird sie sich beruflich in diesem Bereich einfinden. Zwei Jahre Profisport würde sie im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2020 schon investieren. Zuletzt war sie bei der Cross-EM in Bulgarien lange Zeit an der Spitze unterwegs, musste sich am Ende mit Platz vier in der U20 begnügen. „Ich hatte ein sehr gutes Jahr, da muss man auch mal mit einer Niederlage umgehen können“, weiß sie sich selbst sowie den Sport richtig einzuschätzen und ergänzt: „Es gibt noch viel Arbeit“.
Das Trackteam Burg-Wächter 2015:
Neben der „Jugend-Leichtathletin“ 2014 Alina Reh zählt das 17 Jahre alte Talent Tom Meier (LC Jena; Speerwurf) neu zum Trackteam. „Ich freue mich darauf, mit Burg-Wächter zusammenarbeiten zu dürfen. Ich möchte möglichst gute Ergebnisse ins Team einbringen. Das heißt: Weiten um die 70 Meter mit dem für mich neuen 800-Gramm-Speer“, sagte U18-Rekordler Tom Meier.
Die Athleten in der Übersicht: Celina Leffler (SCC Koblenz-Karthause; Siebenkampf), Gina Lückekemper (LAZ Soest; Sprint), Lena Malkus (SC Preußen Münster; Weitsprung), Tom Meier (LC Jena; Speerwurf), Alina Reh (TSV Erbach; Lanstrecke), Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; Hindernislauf), Desiree Singh (LG Lippe-Süd; Stabhochsprung), Falk Wendrich (LAZ Soest; Hochsprung), Patrick Zwicker (LC Rehlingen; 800 m).
Schreibe einen Kommentar