Alina Reh läuft im Rekord-Rennen zu DM-Silber

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Alina Reh musste sich bei der DM in Berlin mit Konstanze Klosterhalfen einer stärkeren Läuferin geschlagen geben. (Foto: Beautiful Sports)

Alina Reh ging nach dem Rekordrennen hart mit sich ins Gericht. „Im Vergleich zu Konstanzes Weltklasse-Vorstellung war meine Leistung heute eher Regionalliga“, sagte die Langstrecklerin vom SSV Ulm 1846. Gerade war sie bei der Leichtathletik-DM im Berliner Olympiastadion über 5000 Meter am Samstagabend auf Platz zwei gelaufen. Ihre Zeit von 15:19,42 Minuten hätte in den vergangenen zehn Jahren neunmal zum Titel gereicht. Zudem blieb sie erneut unter der Norm für die WM in acht Wochen in Doha. Trotzdem flossen im Ziel ein paar Tränen.

Nur Alina Reh nicht überrundet

Denn diesmal lief eine Athletin in einer anderen Liga: Konstanze Klosterhalfen: Die 22-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen steigerte bei den Deutschen Meisterschaften im Alleingang den 20 Jahre alten deutschen 5000-Meter-Rekord von Irina Mikitenko, der 1999 mit 14:42,03 Minuten an selber Stelle gelaufen wurde, unter dem ohrenbetäubenden Jubel der Fans gleich um 15 Sekunden auf 14:26,76 Minuten. Den Meisterschaftsrekord von Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) steigerte sie um sage und schreibe 43 (!) Sekunden. Das entspricht umgerechnet ca. 250 Metern. Nur Alina Reh überrunde sie in Berlin im Feld der 5000-Meter-Läuferinnen nicht. Weltweit waren jemals nur zwölf Läuferinnen schneller als 14:26,76 Minuten, in Europa lediglich drei.

Alina Reh versuchte es gar nicht erst, auf der blauen Bahn des Olympiastadions das Rekordtempo mitzugehen. So durchlief Konstanze Klosterhalfen die 3000-Meter-Marke nach 8:44,49 Minuten und war damit etwa vier Sekunden schneller als die Freiluft-Bestzeit der Ulmerin über diese Strecke. Sie lief wie die Deutsche Meisterin ein einsames Rennen. „Leider hat mir die frische gefehlt. Schon nach einem Kilometer habe ich gemerkt, dass es heute nicht passt“, sagte die Laichingerin. Ihr Trainer Jürgen Austin-Kerl sah das natürlich vom außen. „Da war nicht so dynamisch wie sonst.“

Bei der WM wieder 10.000 Meter

Ein möglicher Grund: zu intensive Einheiten zuletzt in der Höhe von St. Moritz. „Dabei lief das Training dort eigentlich gut. Ich habe gedacht, dass es unter 15 Minuten gehen könnte“, sagte Alina Reh. Doch sie darf nicht vergessen. Schon sechs harte Rennen über 5000 und 10.000 Meter stecken ihr in den Beinen. In allen sechs hat sie die WM-Norm für Doha unterboten und – quasi im Vorbeilaufen – bei den Deutschen 10.000-Meter-Meisterschaften Anfang Juni in Essen mit 31:19,87 Minuten auch schon die die Norm für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio (Japan).

Auf der längsten Bahn-Langstrecke wird Alina Reh auch bei der WM in acht Wochen in Doha an den Start gehen. Mit ihrer Zeit aus Essen ist sie in die erweiterte Weltspitze vorgestoßen und kann auf den 25 Runden ihre große Stärke ausspielen: die Tempo-Ausdauer. Fest steht: Mit Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh hat die deutsche Leichtathletik zwei ganz junge Top-Läuferinnen in ihren Reihen. Es wird nicht das letzte Rekordrennen der beiden gewesen sein.

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