
15 lange Hallenrunden, starke Konkurrenz und ein Fragezeichen hinter der Form vor dem Saisondebüt: Diese Gründe können Sportler zweifeln lassen. Alina Reh (SSV Ulm 1846) spornte das am Sonntag bei der Hallen-DM in Leipzig nur an. Über 3000 Meter übernahm die 19-Jährige von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand, hängte mit ihrem Tempodiktat eine Konkurrentin nach der anderen ab und lief in 8:53,56 Minuten in Bestzeit zu Gold! Gleichzeitig war es ihre erste 3000-Meter-Zeit unter neun Minuten und die Norm für die Hallen-EM in zwei Wochen in Belgrad (Serbien).
„Ich wollte bei der tollen Atmosphäre einfach was riskieren. Ich habe mich gut gefühlt und habe schon ein wenig mit der Neun-Minuten-Marke geliebäugelt“, jubelte die Deutsche Hallenmeisterin nach dem wohl stärksten Rennen ihres Lebens. Wie ein Uhrwerk spulte Alina Reh die 15 Hallenrunden ab. 2:59, 2:58 und 2:56 Minuten lauteten ihre Kilometer-Abschnitte. „Dass es so deutlich unter neun Minuten geht, hätte ich nicht gedacht“, freute sich die SSV-Läuferin.
Auf den letzten Runden muss auch Gesa Krause passen
Da konnte sogar die WM-Dritte nicht mithalten. Knapp einen halben Kilometer vor dem Ziel verlor Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) den Anschluss. In 8:56,13 Minuten hielt die Hindernis-Europameisterin noch knapp Hanna Klein (SG Schorndorf) in Schach. Die Drittplatzierte blieb in 8:57,68 Minuten ebenfalls erstmals unter neun Minuten. Gesa Krause stand ursprünglich gar nicht auf der Startliste, sondern hatte erst völlig überraschend am Samstag nachgemeldet. Wenige Stunden vor dem Rennen war sie vor den 3500 Fans in der Arena Leipzig als „Leichtathletin des Jahres“ ausgezeichnet worden.
Für Alina Reh war die Hallen-DM ein wichtiger weiterer Schritt in ihrer erfolgreichen Karriere. Sie hat in Leipzig gezeigt, dass sie auch in der Frauen-Klasse für Furore sagen kann. Ob sie das allerdings auch bei der Hallen-EM in zwei Wochen in Belgrad zeigen wird, steht noch nicht fest. Über einen Start wird sie kurzfristig mit ihrem Trainer Jürgen Austin-Kerl entscheiden. Schließlich stand die EM nie auf ihrem Fahrplan, sondern vielmehr die Cross-DM eine Woche später. Nach dieser Form-Demonstration von Leipzig wird Alina Reh aber bei einem Start in Belgrad auf jeden Fall sehr gute Finalchancen haben.
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