
An einem goldenen September-Tag ließ sich Amanal Petros die Goldmedaille nicht nehmen: Mit einer Tempoverschärfung auf den finalen Kilometern hat sich der Langstreckler vom TV Wattenscheid 01 den Titel bei den Deutschen Straßenlauf-Meisterschaften über 10 Kilometer gesichert. Der 24-Jährige setzte sich am Sonntagvormittag in Siegburg mit 28:54 Minuten vor den beiden Regensburgern Simon Boch (28:56 min) und Dominik Notz (28:58 min) durch.
Amanal Petros kratzt auf schwerer Strecke an Bestzeit
„Es war ein tolles Rennen. Wir haben uns gegenseitig gefordert und auch die Stimmung an der Strecke war sehr gut. Ich bin froh, dass ich das bessere Ende für mich hatte“, sagte der Bielefelder. Nach seinem Titel 2017 war es für Amanal Petros die zweite Goldmedaille bei einer 10-Kilometer-DM. Seine 2015 aufgestellte Bestzeit verpasste der Zweite des 10.000-Meter-Europacups nur um fünf Sekunden. Im Windschatten des Deutschen Meisters blieben Simon Boch und Dominik Notz zum ersten Mal in ihrer Karriere unter der 29-Minuten-Marke. Zusammen mit dem siebtplatzierten Konstantin Wedel (29:36 min) sicherten sich die Regensburger außerdem den Mannschaftstitel. Auch bei den Frauen waren angeführt von Einzelsiegerin Miriam Dattke die Bayern nicht zu schlagen.
Die 10-Kilometer-DM war in den 13. Siegburger HIT-Citylauf eingebettet. Dank des guten Wetters waren viele Zuschauer an den 2,5 Kilometer langen Rundkurs gekommen und feuerten die Top-Athleten wie Hobbyläufer lautstark an. Die Zeit der Spitzenläufer ist umso höher einzuschätzen, da in jeder Runde ein etwa 900 Meter langes Bergaufstück zu meistern war, an dessen Ende eine Kopfsteinpflasterpassage überwunden werden musste.
WM in Doha ohne den Bielefelder
Der DM-Titel in Siegburg ist für Amanal Petros eine kleine Entschädigung für die verpasste WM in Doha. Denn am Freitag hat sich endgültig herausgestellt, dass er nicht beim Jahreshöhepunkt der Leichtathleten vom 27. September bis 6. Oktober in Katars Hauptstadt dabei sein wird. „Ich bin wirklich ziemlich enttäuscht über diese Entscheidung“, sagte der 24-Jährige. Der Langstreckler war an der WM-Norm über 5000 Meter von 13:22,50 Minuten um die Winzigkeit von zwei Hundertstelsekunden – oder umgerechnet etwa zehn Zentimeter – vorbeigeschrammt.
Allerdings stockt der Leichtathletik-Weltverband IAAF das Starterfeld über 5000 Meter auf 42 Läufer auf. Doch auf eine Einladung der IAAF hoffte Amanal Petros vergeblich. „Ich bin gespannt, welche Läufer eingeladen worden sind. Ich habe eigentlich mit einer Berücksichtigung gerechnet, weil ich die Norm nur so knapp verpasst hatte“, sagte Amanal Petros. Trotz der Enttäuschung der verpassten WM hat der 24-Jährige schon wieder ein neues Ziel vor Augen: die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Nach seiner deutlichen Steigerung in dieser Saison mit Bestzeiten von 1500 Metern bis zum Halbmarathon hat Amanal Petros unter Beweis gestellt, dass mit ihm zu rechnen ist.
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