Es war ein Rennen mit einem gewissen Risiko. Doch der Mut von Amanal Petros, keine 48 Stunden nach der Rückkehr aus dem Höhentrainingslager in Flagstaff (USA), beim Halbmarathon in Berlin zu starten, hat sich ausgezahlt. Der Langstreckler vom TV Wattenscheid 01 ging Deutschlands größten Halbmarathon am Sonntag offensiv an, hielt das Tempo und belohnte sich am Ende als Neunter in einem Weltklassefeld mit 62:32 Minuten und einer neuen Bestzeit.
Amanal Petros zweitschnellster Deutscher hinter Richard Ringer
Damit steigerte der 23-Jährige seine erst zwei Monate als Bestzeit um knapp eine Minute. Ganz nebenbei verbesserte er den seit 2013 von Ex-Europameister Jan Fitschen gehaltenen Wattenscheider Vereinsrekord gleich um 50 Sekunden. In der ewigen deutschen Bestenliste machte der 23-Jährige damit einen Sprung auf Platz zwölf nach vorn. „Die Strecke war super und auch die Bedingungen mit wenig Wind haben gestimmt“, sagte Amanal Petros nach seiner deutlichen Steigerung. Nur ein Deutscher war in Berlin besser als der EM-Starter von Berlin. Richard Ringer (LC Rehlingen) lief als Siebter in 62:10 Minuten knapp vor dem Bielefelder am Brandenburger Tor ins Ziel des Rennens mit 34.000 Startern.
Bestzeit trotz Jetlag
Beim Berliner Halbmarathon hat Amanal Petros eindrucksvoll gezeigt, dass seine sportliche Zukunft auf der Straße liegen könnte. Denn wer mit 23 Jahren schon beim zweiten Halbmarathon eine 62er-Zeit anbietet, verfügt über ein enormes Potenzial. Zumal die unmittelbare Vorbereitung nicht optimal lief. „Ich hatte die zwei Nächte nach der Rückkehr aus den USA sehr stark mit dem Jetlag zu kämpfen und bin früh aufgewacht“, sagte Amanal Petros. Man darf gespannt sein, welche Zeit der Langstreckler über die 21,0975 Kilometer ausgeschlafen erreichen kann. Und irgendwann wird er mit Sicherheit auch die 42,195 Kilometer in Angriff nehmen.
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