Kein Hattrick für Robin Schembera. Der Leverkusener verpasste den 800-Meter-Titel in Braunschweig mit 1:50,46 Minuten nur um den Wimpernschlag von zwei Hundertstel. Auch ohne die Chance auf die EM-Norm von 1:46,00 Minuten riss das 800-Meter-Finale die 17.500 Braunschweiger Zuschauer am Sonntagnachmittag von den Sitzen. Kein Wunder: Denn mit Sören Ludolph hatte ein Lokalmatador überraschend die Nase vorn.
Der Braunschweiger schaffte es auf den letzten Metern den Titelverteidiger Robin Schembera mit 1:50,54 zu 1:50,56 Minuten in die Schranken zu weisen. „Ich habe versagt, aber natürlich war Sören stark“, sagte der für seinen starken Schlussspurt bekannte Schembera. Ludolph hatte den langen führenden Leverkusener mit einem starken Finish überrascht und seinen ersten DM-Titel geholt. Bronze ging mit 1:51,36 Minuten an den Erfurter Sebastian Keiner.
Zwar war Schembera im ersten Augenblick frustriert, doch schon wenige Minuten nach dem Zieleinlauf schöpfte der 21-Jährige neue Motivation aus dem Rennen. „Das war die schlechteste Saison meiner Karriere, das wird mir nie wieder passieren“, sagte der U23-EM-Dritte des Vorjahrs. Speziell auf der Zielgeraden konnte Schembera in diesem Sommer nicht die Geschwindigkeit der vergangenen Jahre entwickeln.
Einen „gebrauchten Tag“ erwischte Till Helmke bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig. Über 200 Meter musste sich der Sprinter von der LG OVAG Friedberg-Fauerbach mit Rang sechs begnügen. Mit 21,48 Sekunden blieb er klar unter seinen Möglichkeiten. Bei ordentlichem Gegenwind konnten auch die anderen Sprinter nicht an ihre zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen. Trotzdem war der Auftritt von Daniel Schnelting (LAZ Rhede) mehr als eindrucksvoll. Der Deutsche Meister von 2007 und 2008 holte sich in Braunschweig mit 20,73 Sekunden seinen dritten Titel und reckte den Arm im Ziel vor Freude in die Höhe. Top-Favorit Sebastian Ernst (TV Wattenscheid 01), der Anfang Juli mit 20,38 Sekunden in Mannheim geglänzt hatte, musste sich mit 21,06 Sekunden und Silber begnügen. Titelverteidiger Robert Hering (TuS Jena) belegte mit 21,17 Sekunden den Bronze-Rang.
Über 4×100 Meter kam das LG-Quartett nicht ins Ziel. Bei den Hessen klappte die dutzendfach bewährte Übergabe zwischen Till Helmke und Nils Müller nicht. So reichten der LG Olympia Dortmund als Sieger des zweiten Zeitlaufs 41,66 Sekunden zu Silber, Bronze ging an den SCC Berlin mit 41,77 Sekunden. In den vergangenen Jahren hatten die Friedberger für eine Medaille noch deutlich schneller laufen müssen. Das Rennen dominierte das Quartett aus Wattenscheid, das sich mit starken 39,67 Sekunden den Titel holte.
Über 4×400-Meter konnte Niklas Zender nicht starten. Helmkes Teamkamerad laboriert wieder an einer Knieverletzung und hat die Saison schon abgebrochen. „Am Montag wird ein MRT gemacht, danach steht eine Untersuchung in München an“, sagte Zender, der am Samstag mit 47,71 Sekunden nicht den 400-Meter-Vorlauf überstanden hatte.
Nach Platz vier über 100 Meter Hürden konnte Anne-Kathrin Elbe doch noch eine Medaille mit nach Hause nehmen. Als Startläuferin der 4×100-Meter-Staffel des TSV Bayer 04 Leverkusen lieferte sie ein gutes Rennen ab und belegte zusammen mit Mareike Peters, Cathlenn Tschirch und Julia Förster mit 44,86 Sekunden den Bronzerang. Der Titel sicherte sich das favorisierte Wattenscheider Quartett mit 44,08 Sekunden vor der MTG Mannheim (44,12 sec).
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