Am Wochenende hat der meteorologische Sommer begonnen. Davon allerdings haben die Leichtathleten in Deutschland nicht viel gemerkt. In Jena wurde das für Samstag geplante Meeting, bei dem auch Simon Schütz (Wiesbadener LV) starten wollte, wegen Hochwassergefahr abgesagt. Doch der Sprinter hatte noch „Plan B“ im Köcher. Bei den Hessischen Meisterschaften in Bad Homburg sprintete er mit der Wiesebadener Vereinsstaffel über 4×100 Meter in 42,10 Sekunden zum Titel. Gleichzeitig war das eine neuer Hessen-Rekord der U18.
Nicht viel besser war es am Freitag in Dessau. Regen, Wind und Kälte setzten den Sprintern, Springern und Werfern bei „Anhalt 2013“ mächtig zu. Die Langstreckenläufer kamen besser mit dem Wetter zurecht, allen voran Maya Rehberg (SC Rönnau 74), die über 3.000 Meter ihre Bestzeit um mehr als zehn Sekunden auf 9:17,87 Minuten steigerte.
„Der Regen hat schon gestört. Doch ich konnte gut im Feld mitschwimmen“, sagte die im Ziel völlig durchnässte Hindernisspezialistin. In dem international besetzten Frauenrennen reichte der Hausrekord zu einem ordentlich siebten Platz. Einen Start-Ziel-Sieg feierte die Regensburgerin Maren Kock mit 9:05,35 Minuten. Die EM-Starterin von 2012 setzte sich vor der Landesrekord laufenden Meraf Bahta (Eritrea; 9:07,81 min) und der Äthiopierin Gete Dima (9:08,22 min) durch.
Für Maya Rehberg war es nicht die erste Bestzeit in dieser Saison. Schon über 3.000 Meter Hindernis (10:01,88 min) und 5.000 Meter (16:30,49 min) stellte die Abiturientin neue Hausrekorde auf. Nach der Leistung will sie nun auch in ihrer „Schokoladendisziplin“ einen weiteren Schritt nach vorn machen und über die Hindernisstrecke die Zehn-Minuten-Marke unterbieten. „Mit meiner Zeit von Dessau müsste das möglich sein“, sagte Maya Rehberg. Besonders wenn das Wetter in den kommenden Wochen Leichtathletik-tauglich endlich sein sollte …
Bei „gefühlten fünf Grad“ hat Weitspringerin Lena Malkus (SC Preußen Münster) am Samstag bei der „Werder-Gala“ in Bremen auf einen Start in ihrer Spezialdisziplin verzichtet. Auf „Platz 11“ des Sportkomplexes, wo auch die Bremer Bundesliga-Kicker ihre Laktattests absolvieren, entschied sich die Jugend-Olympiasiegerin stattdessen kurzfristig für einen Start über 200 Meter. Mit 24,50 Sekunden holte sich die 19-Jährige nicht nur souverän den Sieg, sondern unterbot auch die B-Norm für die Deutschen Meisterschaften Anfang Juli in Ulm. Zudem gab es Platz zwei über 4×100 Meter. Die Preußen-Staffel (Kathrin Czichon, Lena Malkus, Maren Silies, Julia Nepicks) qualifizierte sich in 48,01 Sekunden für die Deutschen Meisterschaften.
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