735 Tage nach ihrem letzten Siebenkampf hat sich Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) im Lager der Leichtathletik-Allrounder zurückgemeldet – und wie! Die 21-Jährige legte am Wochenende in Bernhausen eine ganz starke Vorstellung hin und durfte sich nicht nur über ein gelungenes Comeback freuen, sondern auch über eine neue Bestleistung und die Qualifikation für die U23-EM in vier Wochen in Bydgoszcz (Polen).
Mit 5961 Punkten steigerte die U18-Weltmeisterin von 2013 ihren drei Jahre alten Hausrekord um 115 Zähler, die Bydgoszcz-Norm übertraf die Medizinstudentin sogar um 211 Zähler. Damit musste sie sich nur der Leverkusenerin Caroline Klein geschlagen geben, die mit 6007 Punkten ihren ersten 6000er-Siebenkampf feierte. Damit schickt der DVL ein starkes Duo zur U23-EM.
An den 6000 gekratzt
„Ich bin richtig zufrieden mit dem Siebenkampf, auch wenn nicht alles perfekt lief. Aber das ist ja normal für einen Wettkampf über zwei Tage“, sagte die Koblenzerin. Nach der fünften Disziplin, dem Weitsprung, hatte Celina Leffler sogar mit starken 6,30 Metern die Führung in Bernhausen übernommen und war auf dem Weg Richtung 6000 Punkte. Doch der Speerwurf klappte mit nur 38,01 Metern nicht wie gewünscht. Zwar machte die Ellenbogenverletzung, aufgrund derer sie zwei Jahre mit dem Siebenkampf pausieren musste, keine Probleme mehr. Doch eine leichte Bauchmuskelzerrung behinderte sie beim Abwurf. „Darum war ich auch getaped und habe alles in den ersten Versuch gelegt“, sagte Celina Leffler.
Starke Disziplinen ausgespielt
Aufgrund der Umstände war die Weite im Rahmen. Allerdings hat die Koblenzerin schon mehr als fünf Meter weiter geworfen, was umgerechnet fast 100 Punkte ausmacht. Auch mit dem Kugelstoßen am ersten Tag (13,55 m) war sie nicht ganz zufrieden. „Ich habe mich mit der Kugel ziemlich verbessert, darum peile ich schon immer die 14 Meter an“, so die Hallen-WM-Elfte.
Auf ihre ganz starken Disziplinen konnte sich die 21-Jährige in Bernhausen verlassen. Den Siebenkampf begann sie mit 13,72 Sekunden über 100 Meter Hürden und beendete den ersten Tag mit 23,95 Sekunden über 200 Meter. Im Weitsprung zu Beginn des zweiten Tages flog Celina Leffler gleich zweimal auf 6,30 Meter. „Der dritte Versuch war wahrscheinlich sogar noch ein bisschen weiter, aber leider übergetreten. Wichtig ist, dass der Anlauf konstant war. Das gibt Sicherheit“, sagte der Schützling von Holger Klein.
In Bydgoszcz wieder im DLV-Dress
Im Hochsprung kam Celina Leffler zudem auf 1,69 Meter: „Das geht in Ordnung, auch wenn ich die 1,72 Meter noch gern gesprungen wäre.“ Es bleibt also noch Luft nach oben für die Koblenzerin. Die nächste Chance auf die 6000-Punkte-Premiere hat Celina Leffler nach ihrer tollen Vorstellung in Bernhausen in vier Wochen in Bydgoszcz. Dann trifft sie bei der U23-EM auf die größten Mehrkampf-Talente Europas. Dass sie eins davon ist, hat sie am Wochenende mit Nachdruck unter Beweis gestellt.
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