Für U18-Siebenkampf-Weltmeisterin Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) steht am Sonntag der erste Mehrkampf in diesem Jahr auf dem Programm. Bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften im Fünfkampf trifft die 17-Jährige auf starke Konkurrenz, unter anderem auf die Dritte der U18-WM, Louisa Grauvogel (LG Saar 70). Im Interview spricht Celina Leffler über ihre Titelchancen in Frankfurt und die Veränderungen in der U20-Klasse.
Celina Leffler, am Sonntag steht Ihr erster Mehrkampf 2014 an. Sind Sie schon nervös?
Noch nicht, das kommt erst kurz vor dem Wettkampf.
Als U18-Weltmeisterin sind Sie Favoritin bei der Fünfkampf-DM in Frankfurt. Nehmen Sie die neue Rolle an oder gibt es für Sie andere Gold-Kandidatinnen in der U20?
Natürlich nehme ich die Rolle an! Ich lasse mich aber nicht unter Druck setzen und werde wie die Konkurrentinnen um den Titel fighten.
Sie haben zu Beginn der Hallensaison diverse Bestleistungen aufgestellt. Welche Punktzahl soll am Sonntagabend nach fünf Disziplinen herausspringen?
Ich habe ehrlich gesagt keine bestimmte Punktzahl vor Augen. Mir geht es darum, in jeder einzelnen Disziplin eine möglichst gute Leistung abzurufen. Wenn dann die eine oder andere Bestleistung herausspringt, wird es auch ein tolles Fünfkampfergebnis.
Haben Sie im Fünfkampf eigentlich eine Lieblingsdisziplin?
Der Weitsprung macht mir am meisten Spaß. Das gilt auch für den Siebenkampf.
Und in welchen haben Sie noch Nachholbedarf?
Ich weiß nicht, ob Nachholbedarf das richtige Wort ist, aber im Hochsprung ist noch deutlich Luft nach oben. Da muss ich meine Technik weiter verbessern. Auch für die ungeliebten 800 Meter kann ich noch mehr tun. Aber das gilt ja für sehr viele Mehrkämpferinnen.
2013 haben Sie sich im Siebenkampf um unglaubliche 1001 Zähler auf 5747 Punkte verbessert. Wie geht das?
Im Vergleich zu 2012 habe ich mich in vielen Disziplinen technisch um einiges weiterentwickelt. Ich habe auch meine konditionellen Rückstände nach meiner langen Verletzung im Jahr 2011 aufgeholt. Alle Faktoren zusammen haben zu dieser Steigerung geführt. Dass es dann aber gleich 1001 Zähler waren, kam schon überraschend.
2014 hat sich für Sie mit dem Wechsel von der U18- in die U20-Klasse einiges geändert: Die Hürden sind um acht Zentimeter höher geworden, messen nun 84 Zentimeter. Die Kugel wiegt jetzt vier Kilo und ist damit ein ganzes Kilo schwerer geworden. Wie kommen Sie mit diesen Umstellungen zurecht?
Zum Glück besser als erwartet. Ich laufe die hohen Hürden sogar lieber als die 76-Zentimeter-Hürden. Bei der Kugel ist der Unterschied schon deutlich größer. Neben einer guten Technik wird jetzt auch die Maximalkraft immer wichtiger. Ich komme damit bisher aber sehr gut klar. Das hat ja auch die Weite von 12,45 Metern vor zwei Wochen gezeigt.
Sie trainieren fast jeden Tag, sind bei Wettkämpfen und in Trainingslagern. Ist das auch eine gewünschte Abwechslung zum Familienalltag? Schließlich sind Sie das älteste von sechs Geschwistern. Da ist zu Hause doch bestimmt immer viel los …
… klar geht es bei uns ab und an hoch her. Das kann auch manchmal ziemlich anstrengend sein, dann freue ich mich besonders aufs Training. Ich brauche den Sport generell, um einfach mal abzuschalten oder mich komplett auszupowern.
Die Hallensaison mit der Fünfkampf-DM ist nur eine Durchgangsstation. Welche Ziele haben Sie sich für den Sommer gesetzt?
Das ist natürlich die U20-Weltmeisterschaft in Eugene. Das ist ja die „Leichtathletik-Hauptstadt“ der USA. Es wird ein enges Rennen, da jede Nation nur zwei Starter pro Disziplin schicken darf.
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