Die beste deutsche Crossläuferin heißt Maya Rehberg! Die Hindernisspezialistin im Trikot der SG TSV Kronshagen/Kieler TB sicherte sich bei der Cross-DM am Samstag in Herten gleich zwei Titel – bei den Frauen und in der U23. War sie in der U23 Gold-Kandidatin, lief sie in der offenen Klasse etwas überraschend zum Sieg. Doch auf dem weichen Geläuf spielte die Studentin ihre Stärken im Gelände gekonnt aus und setzte sich auf den finalen 1000 Metern der 5,9-Kilometer-Distanz ab. „Ich konnte auf den schwierigen Passagen Boden gutmachen. Das war wichtig, denn einige Konkurrentinnen hatten mir läuferisch schon etwas voraus“, sagte die 21-Jährige nach ihrem doppelten Gold-Coup.
Im Ziel hatte der Schützling von Andreas Fuchs sogar noch die Zeit, die Arme in die Höhe zu reißen und befreit zu jubeln. Schließlich lag die Kielerin nach 21:40 Minuten fünf Sekunden vor den zeitgleichen Caterina Granz (LG Nord Berlin; Silber) und Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg Bronze).
Vom Crosslauf zu den Hindernissen > Die beiden waren vergangenes Wochenende noch bei der Hallen-DM in Leipzig im Einsatz gewesen. Maya Rehberg hatte auf den Start dort verzichtet. Ein Grund war die weite Anreise, ein zweiter das folgende Rennen in Herten. Dieser Schachzug sollte sich auszahlen. Denn die Hindernisspezialistin hielt viele deutsche Spitzenläuferinnen auf Distanz, darunter auch die Deutsche 1500-Meter-Hallenmeisterin Maren Kock (LG Telis Finanz Regensburg; 22:31 min) auf Platz sieben.
Auf die Bahn-Spezialistinnen wird Maya Rehberg in diesem Sommer häufiger treffen. Dann stehen für sie wieder die Hindernisrennen im Fokus. 9:45,00 Minuten heißt ihr großes Ziel – gleichbedeutend mit der Norm für die Olympischen Spiele im August in Rio de Janeiro (Brasilien). Ihre Bestzeit steht (noch) bei 9:49,88 Minuten. Doch am Samstag hat Maya Rehberg im Gelände von Herten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie gut das Wintertraining angeschlagen hat und dass mit ihr auch auf den Bahn zu rechnen sein wird.
Mit Tempodiktat zum Titel > Alina Reh (SSV Ulm 1846) hat mit einem Tempodiktat von der Spitze weg einen weiteren Titel eingefahren. Die 18-Jährige entschied die Deutschen Crossmeisterschaften der U20-Klasse am Samstag in Herten in souveräner Manier für sich. Nach 4,5 Kilometern und 16:05 Minuten hatte die Deutsche 5000-Meter-Meisterin satte 32 Sekunden Vorsprung auf Sarah Kistner (MTV Kronberg). Die U20-Vize-Weltmeisterin im Berglauf hatte wiederum 52 Sekunden Vorsprung auf die drittplatzierte Miriam Dattke (SCC Berlin).
Für Alina Reh war die Cross-DM der Abschluss einer kurzen Wintersaison. Nach zwei Hallenrennen mit Rang zwei bei der DM in Leipzig vor Wochenfrist mit Bestzeit (9:00,58 min) und dem Titel in Herten lief diese nach Maß. „Ich habe den Leipziger Lauf gut verkraftet und mich gut gefühlt“, sagte die U20-Europameisterin über 3000 und 5000 Meter.
In acht Wochen steht für die Ulmerin schon die nächste Aufgabe im Leichtathletik-Jahr 2016 auf dem Programm: die Deutschen Langstrecken-Meisterschaften in Celle. „Dort möchte ich mich über 5000 Meter für die U20-WM im Juli qualifizieren“, blickt das Lauf-Talent voraus. In der Form von Leipzig und Herten dürfte ihr das WM-Ticket nach Bydgoszcz (Polen) nicht zu nehmen sein. Dort will sie dann im Sommer Afrikas Lauf-Asse ärgern und wenn möglich ihrer Medaillensammlung auch die erste von U20-Weltmeisterschaften hinzufügen.
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