Mit glänzenden Aussichten reist Alina Reh (TSV Erbach) zur Cross-EM am Sonntag nach Toulon-Hyères (Frankreich). Auf der mit künstlichen Hindernissen präparierten Pferderennbahn hat die 18-Jährige nicht nur im Einzel über 4,15 Kilometer (Start: 10:35 Uhr) gute Karten. Die größten Trümpfe scheint das deutsche U20-Team in den Händen zu halten.
Die ab Januar für den SSV Ulm 1846 startende Doppel-U20-Europameisterin Alina Reh weiß starke Mitstreiterinnen in den eigenen Reihen. Denn auch Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen), schnellste deutsche U20-Läuferin über 3000 Meter aller Zeiten, Berglauf-Vizeweltmeisterin Sarah Kistner (MTV Kronberg) und die Regensburgerin Franziska Reng zählen zu den Anwärterinnen auf einen Top-10-Platz. Dazu kommt Anna Gehring (SC Itzehoe). Die schnellsten vier Läuferinnen eines Landes werden fürs Team gewertet. Welche Nation in der Addition die geringste Platz-Punktzahl aufweist, ist Mannschafts-Europameister.
Starkes Team, starke Konkurrenz > „Unser Team ist echt stark. Da ist eine Medaille drin“, blickt Alina Reh voraus. Da die nach der Doping-Affäre gesperrten Russen fehlen, dürfte in der U20 neben dem deutschen Team besonders auf die im Gelände geschulten Britinnen, die fünfmal in Folge den Titel in der U20 gewonnen haben, und Gastgeber Frankreich zu achten sein. „Im Einzel wird es vorn sehr eng werden. Darum möchte ich mich auch nicht auf ein konkretes Ziel festlegen. Ich werde schauen, wie die Form ist und dann um jeden Platz kämpfen“, sagt die Neu-Ulmerin, die 2014 in Samokov (Bulgarien) auf Platz vier lief und Bronze mit dem Team gewann.
An der französischen Atlantikküste – die Wettervorhersage rechnet am Sonntagvormittag mit 12 Grad und Sonnenschein – wird Alina Reh auf einige Konkurrentinnen treffen, die sie schon bei der U20-EM im Sommer ins Eskilstuna (Schweden) gefordert haben. Beispielsweise die Spanierin Celia Anton und Anna Emilie Moller (Dänemark). Die beiden gewann in Eskilstuna über 3000 und 5000 Meter jeweils Silber hinter der deutschen Doppel-Europameisterin.
Alina Reh hat aber noch andere Läuferinnen im Blick: „Speziell auf die endschnellen Mittelstrecklerinnen sollte man achten.“ Als besonders spurtstark entpuppte sich bei ihrem 1500-Meter-Sieg bei der U20-EM Bobby Clay. Im September lief die Britin dazu die 3000 Meter in 8:59,12 Minuten und damit rund sechs Sekunden schneller als Alina Reh. Ihre Top-Form hat die 18-Jährige zudem in den vergangenen Wochen mit den Siegen bei den gut besetzten Crossrennen in Liverpool und Milton Keynes unter Beweis gestellt. Damit ist klar: Die erste Entscheidung der 22. Cross-EM wird gleich eine hochklassige – und Alina Reh mit dem deutschen Team am Sonntag im „Hippodrome“ von Toulon-Hyères zu den Hauptdarstellerinnen zählen.
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