
Unterm blauen Himmel Sardiniens sonnten sich Alina Reh (SSV Ulm 1846) und Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) im Silber-Glanz. Die Läuferinnen jubelten am Ende eines langen Leichtathletik-Jahres am Sonntag bei der Cross-EM in Chia über Platz zwei im U20-Team (Reh) und U23-Team (Rehberg). Besser waren jeweils nur die starken Britinnen. Alina Reh schrammte als Vierte zudem nur ganz knapp an einer Einzelmedaille vorbei.
Alina Reh nach Aufholjagd Vierte
Bei den U20-Juniorinnen über 4,15 Kilometer ging es mit 80 Starterinnen gleich rasant zur Sache. Alina Reh erwischte in dem großen Feld keinen guten Start und musste sich im Verlauf des schnellen Rennens erst langsam nach vorn arbeiten. Das gelang ihr auf dem Wiesengelände auf Sardinien überraschend gut. Nach 600 Metern lag sie noch auf Platz 21, nach 1100 Metern war sie schon Elfte und nach 2600 Metern Vierte. Zu diesem Zeitpunkt lag die Dritte des Vorjahrs allerdings schon rund 30 Meter hinter den Medaillenrängen zurück.
Diesen Rückstand konnte sie mit einem starken Finish zwar fast noch wettmachen. Doch für eine Einzelmedaille reicht es nicht mehr ganz. Mit 12:53 Minuten fehlte der 19-Jährigen nur eine Sekunde zur drittplatzierten Harriet Knowles-Jones. Kurios: Die Britin hatte schon 2015 bei der Cross-EM als Zweite den Platz vor Alina Reh belegt. Silber ging diesmal an die dänische Hindernis-Rekordlerin Anna Emilie Moller (12:43 min). „Die Holzmedaille ist immer ärgerlich, aber Alina hat trotzdem ein ganz starkes Rennen gezeigt. Die beiden anderen Läuferinnen hatten wir für die Medaillen auf jeden Fall auf der Rechnung“, lobte Nachwuchs-Bundestrainer Andreas Michallek die Leistung der Ulmerin.
Eine Klasse für sich war an der Spitze Konstanze Klosterhalfen. Die Titelverteidigerin vom TSV Bayer 04 Leverkusen setzte sich früh vom Feld ab und lief in 12:26 Minuten souverän zum Titel. Angeführt von Konstanze Klosterhalfen und Alina Reh gewann die deutsche Mannschaft mit 57 Platzpunkten zudem die Silbermedaille. Zur Mannschaft zählten außerdem Lisa Oed (SSC Hanau-Rodenbach; 18. Platz) und Miriam Dattke (SCC Berlin; 34. Platz). Der Titel ging mit 33 Punkten an die überragenden Britinnen.
Sechste EM-Medaille für Maya Rehberg

Bei ihrem siebten Cross-EM-Start in Folge hat Maya Rehberg ihre sechste Medaille mit nach Hause genommen. Die Hindernisspezialistin von der SG TSV Kronshagen/Kieler TB sicherte sich am Sonntag auf Sardinien Silber mit der deutschen U23-Mannschaft. Mit 33 Platzierungspunkten lagen nach 6,15 Kilometern die zweitplatzierte Anna Gehring (SC Itzehoe), Caterina Granz (LG Nord Berlin; 6. Platz), Carolin Kirtzel (LT Haspa Marathon Hamburg, 9. Platz) und Maya Rehberg als 16. mit 20:17 Minuten nur knapp hinter den favorisierten Britinnen, die auf 26 Punkte kamen.
Nach einem langen Leichtathletik-Jahr mit Olympia- und EM-Start zeigte Maya Rehberg ihr bestes Rennen der Crosssaison. Die 22-Jährige ging den schnellen EM-Parcours verhalten an, machte aber nach der Streckenhälfte (Platz 22) noch Rang um Rang gut. Als Lohn nahm die Kielerin bei ihrem letzten Start in der U23-Klasse EM-Silber mit nach Hause. „Ich werde fürs Team um jeden Platz kämpfen“, hatte Maya Rehberg im Vorfeld gesagt. Das Versprechen hielt sie am Sonntag in Chia und war damit Teil der starken deutschen Silber-Mannschaft.
Nach einem tollen Rennen jubelte Anna Gerhing über Doppel-Silber. Die 20-Jährige musste sich im Einzelrennen nur der 1500-Meter-Olympiafinalistin Sofia Ennaoui geschlagen geben. Die Polin lief ein taktisch cleveres Rennen und setzte sich dank ihres überragenden Schlussspurts mit 19:21 Minuten und drei Sekunden Vorsprung auf Anna Gehring durch. Bronze ging an die Britin Alice Wright mit 19:42 Minuten.
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