Fünf Wochen hat Robin Schembera keine Rennen bestritten. Nach dem enttäuschenden achten Platz bei der Team-EM Mitte Juni in Stockholm entschied sich der Leverkusener 800-Meter-Läufer für einen längeren Trainingsblock. Erst im Vorlauf der Deutschen Meisterschaften am Samstag in Kassel meldet er sich auf der Laufbahn zurück. Im Interview spricht der 21-Jährige über seine DM-Ziele, zu schnelle Dauerläufe und seine Aussichten, doch noch die Norm für die Weltmeisterschaften in Daegu zu unterbieten.
Robin Schembera, in den vergangenen Wochen haben Sie sich auf der Laufbahn rar gemacht. Was war los?
Ich brauchte dringend einen zusätzlichen Trainingsblock. Das war nach dem schlechten Rennen bei Team-EM in Stockholm wirklich nötig. Es ging darum, die Form noch einmal aufzubauen und dem Körper die nötige Regeneration für die nächsten Rennen zu geben.
Vor Ihrem DM-Test vergangenen Samstag in Heusden haben Sie sich verletzt. Wie schlimm ist die Verletzung und können Sie bei der DM in Kassel starten?
Der Arzt hat grünes Licht gegeben. Ein Muskel in der Kniekehle hatte sich in Heusden verkrampft. Vielleicht war das auch dem guten Training der letzten Wochen geschuldet.
In diesem Sommer sind Sie noch nicht in Schwung gekommen. Favorit auf den Titel sind Sie aber trotzdem in Kassel.
Das ist auch gut so. Mein Anspruch ist weitaus höher, als Deutscher Meister zu werden. Umso trauriger, dass die Saison nicht das bringt, was ich mir erhofft habe.
Welche Läufer haben Sie in Kassel auf der Rechnung?
Mit Sören Ludolph und Martin Bischoff sind zwei spurtstarke Kontrahenten am Start. Auch Sebastian Keiner darf man natürlich trotz seiner leichten Formschwäche nicht unterschätzen.
Erwarten Sie eher ein taktisches oder ein schnelles Finale?
Ich bin auf alles eingestellt. Egal ob schnell oder langsam: Für mich zählt nur Gold! Ich habe die Form und Einstellung für jedes Rennen.
Bis zur WM-A-Norm von 1:45,40 Minuten fehlt Ihnen noch eine knappe Sekunde. Bis wann können Sie diese Zeit für einen Start in Daegu noch erbringen?
Bis Mitte August habe ich noch Zeit. Und ich bin sehr froh darüber, dass der DLV uns mittlerweile die Zeit nach der DM als Nominierungszeitraum gewährt. Ich werde in jedem Rennen mein Bestes geben, um die Norm zu laufen.
Welche Rennen sind bis dahin noch geplant?
Das weiß ich noch nicht. Wir warten die Antworten einzelner Organisatoren ab. Eventuell stellen wir auch ein eigenes Rennen auf die Beine.
In welchen Bereichen klemmt es noch, um an die WM-Norm heranzulaufen?
Konzentration, Wille und der nötige Schuss Aggression sind vorhanden. Probleme gibt es im Augenblick noch im Bereich der Grundlagenausdauer. Auswertungen zufolge habe ich meine Dauerläufe oft viel zu schnell gemacht, weshalb sich weder ein gutes konditionelles Niveau noch die Regeneration einstellen konnte. Neben Regeneration standen deshalb zuletzt verstärkt Wettkampfausdauer-Einheiten auf dem Plan. Ich denke ich bin auf einem guten Weg.
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