Die Formkurven zeigen nach oben

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Mit einer neuen Saisonbestleistung geht Desiree Singh in die entscheidenden Wochen des Leichtathletik-Jahres: Die Stabhochspringerin von der LG Lippe-Süd schwang sich am Samstag bei den NRW-Meisterschaften in Bottrop über 4,20 Meter. Höher ist sie seit der Geburt ihrer Tochter Emma vor rund elf Monaten nicht gesprungen.

Gleichzeitig hat die 18-Jährige beste Chancen, sich am kommenden Wochenende bei der Junioren-Gala in Mannheim endgültig einen Startplatz für die U20-EM Ende Juli in Rieti (Italien) zu sichern. „Endlich bin ich technisch wieder sauber gesprungen. Nun bin ich wieder im Spiel“, jubelte die U18-Weltmeisterin nach dem erfolgreichen dritten Versuch über 4,20 Meter. Hinter dem Schützling von Olaf Hilker kamen die Leverkusenerin Regina Kramer und Singhs Trainingspartnerin Lilli Schnitzerling mit jeweils 3,90 Metern auf die Plätze.

Mit ihren 4,20 Metern von Bottrop rangiert die Schülerin momentan auf Platz fünf der europäischen U20-Bestenliste. Weitere Steigerungen nicht ausgeschlossen. Das gilt allerdings auch für internationale Konkurrenz um Europas italienisches Top-Duo Sonia Malavisi (4,41 m) und Roberta Bruni (4,40 m). Schließlich haben sich schon häufig junge Springerinnen beim Saisonhöhepunkt deutlich verbessern können. Doch bevor es nach Rieti geht, muss sich Desiree Singh am kommenden Wochenende in Mannheim erst einmal das EM-Ticket endgültig sichern.

Über Schweinfurt nach Donetsk: Mit einem Doppelsieg über 100 und 200 Meter hat sich Gina Lückenkemper bei der Jugend-Gala am Samstag endgültig für die U18-WM Mitte Juli in der ukrainischen „Leichtathletik-Hauptstadt“ Donetsk qualifiziert. In Schweinfurt setzte sich die 16-Jährige vom LAZ Soest zunächst in 11,74 Sekunden (Vorlauf: 11,72 sec) über die kurze Strecke durch. Anschließend dominierte die Schülerin die halbe Stadionrunde in 23,79 Sekunden.

„Eigentlich wollte ich über 100 Meter nur den Vorlauf bestreiten. Da es aber so gut geklappt hat, bin ich auch noch das Finale gerannt“, sagte die Deutsche Jugendmeisterin. Dort setzte sich Lückenkemper vor Johanna Bechthold (Aachener TG; 11,86 sec) und der Düsseldorferin Jessie Maduka (11,87 sec) durch. Über 200 Meter hatten Lisa Mayer (LG Langgöns-Oberkleen; 24,17 sec) und die Berlinerin Lisa Marie Kwayie (24,57 sec) das Nachsehen. „Ich bin mit den Zeiten sehr zufrieden, zumal mich ein entzündeter Insektenstich in der vergangenen Woche gehandicapt hat“, ordnete die Schülerin das Ergebnis ein.

Obwohl Gina Lückenkemper auch eine Verstärkung für die deutsche U20-Sprint-Staffel bei der EM in Rieti (Italien) eine Woche nach Donetsk gewesen wäre, wird sie nicht dabei sein. Sie selbst wäre gern gestartet, doch der Deutsche Leichtathletik-Verband möchte das Sprint-Talent aufgrund der Doppel-Belastung nicht bei beiden Meisterschaften starten lassen. So gilt die volle Konzentration der Soesterin den 200 Metern von Donetsk.

Nach überstandener Rückenverletzung hat sich Hürdensprinter Gregor Traber erfolgreich zurückgemeldet. Bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften am Samstag in Karlsruhe startete der Tübinger allerdings nicht über seine Spezialdisziplin, sondern über die „flachen“ 100 Meter. Den Vorlauf gewann der Student in 10,99 Sekunden problemlos, im Zwischenlauf wurde er in 10,85 Sekunden Zweiter. Im Finale ließ der zweimalige Deutsche Hallenmeister über 60 Meter Hürden dann 10,86 Sekunden folgen. Das reichte zu Platz vier. „Es war einfach toll, wieder zu laufen“, freute sich Traber.

Im Finale konnte der 20-Jährige die Sprintexperten sogar ein wenig ärgern und hielt bis rund 70 Meter gut mit. „Durch ihren speziellen Sprintschritt sind einige noch weggezogen. Vom Hürdenlaufen bin ich ja mehr das rhythmische Laufen gewöhnt“, analysierte der EM-Halbfinalist von 2012. Der Sieg ging in 10,55 Sekunden an den favorisierten Stuttgarter Alex Schaf. Dahinter folgten Trabers Vereinskamerad Marius Broening (10,77 sec) und Romed Guischard (VfL Sindelfingen; 10,82 sec).

Nach dem gelungenen Sprint-Ausflug steht für Gregor Traber fest: „In den kommenden Jahren werde ich häufiger die 100 Meter laufen“. Die kommenden Wochen stehen aber weiterhin klar im Zeichen des Hürdensprints. Schließlich stehen mit der DM in Ulm am ersten Juli-Wochenende und der U23-EM in Tampere eine Woche später noch mindestens zwei Saisonhöhepunkte für Gregor Traber auf dem Programm.

Auf die Jugend-Gala in Schweinfurt musste Simon Schütz am Samstag verzichten. Bei der U18-WM Mitte Juli in Donetsk (Ukraine) ist der Sprinter vom Wiesbadener LV trotzdem dabei. „Ich habe mir Ende Mai in Regensburg einen leichten Muskelfaserriss zugezogen. Wahrscheinlich könnte ich kommende Woche wieder starten. Aber nach Absprache mit dem DLV muss ich das nicht“, sagte der Deutsche Jugendmeister. Mit seiner Saisonbestzeit von 10,64 Sekunden ist Simon Schütz Deutschlands schnellster U18-Läufer über 100 Meter. Spielt die Gesundheit mit, könnte es in Donetsk sogar noch ein Stück schneller werden.

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