DM: Gina Lückenkemper stürmt zu Gold und Silber

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Gina Lückenkemper warf sich im 100-Meter-Finale ins Ziel und holte in 11,15 Sekunden erneut den Titel (Foto: Iris Hensel)

Nach dem Sprint zu Gold folgte der Marathon: Noch lange nach ihrem Sturmlauf zum DM-Titel über 100 Meter schrieb Gina Lückenkemper (TSV Bayer 04 Leverkusen) im Nürnberger Max-Morlock-Stadion am Samstagabend Autogramme und führte geduldig Interviews. Kurz vor 20 Uhr war die 21-Jährige in 11,15 Sekunden zu Gold über 100 Meter gesprintet und hatte damit ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigt.

Komplett zufrieden war die 10,95-Sekunden-Sprinterin mit dem Gold-Lauf trotzdem nicht. „Der Vorlauf und das Halbfinale waren technisch besser. Speziell die ersten Meter waren im Finale nicht so toll. Die zweite Rennhälfte war dann bedeutend besser“, sagte die Deutsche Meisterin. In den angesprochenen Vorrunden hatte es die Studentin ruhig angehen lassen und war im „Jogging-Schritt“ mit 11,51 bzw. 11,34 Sekunden jeweils locker eine Runde weiter gekommen.

Gina Lückenkemper hält Konkurrenz in Schach

Im Finale bei frischen 19 Grad und Gegenwind erwies sich Lisa Marie Kwayie als stärkste Konkurrentin der Soesterin. Bis zur Rennhälfte konnte die Berlinerin mithalten, doch danach zog Gina Lückenkemper unwiderstehlich vorbei und lief ungefährdet zum Titel. Lisa Marie Kwayie folgte in 11,33 Sekunden, Bronze ging an Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 11,42 sec). Deutschlands Nummer zwei Tatjana Pinto (LC Paderborn) hatte kurzfristig aufgrund von muskulären Problemen auf einen Einzel-Start verzichten müssen.

Gina Lückenkemper bewies bei schwierigen Bedingungen einmal mehr, dass sie eine echte Meisterschaftsläuferin ist. Bei ihrem vierten DM-Start in der Frauenklasse holte sie ihren vierten Titel nach dem 200-Meter-Sieg 2016 und den Gold-Sprints 2017 über 60 Meter (Halle) und 100 Meter. Ohnehin hat die Olympia-Vierte mit der Staffel in diesem Jahr ein neues Niveau erreicht, auch wenn die absoluten Top-Zeiten noch fehlen. „Es läuft im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bin so konstant wie noch nie in meiner Karriere. Außerdem kann ich die Zeiten auch in großen Meetings wie in der Diamond League abrufen“, sagte Gina Lückenkemper.

Mit der Leverkusener Staffel nur knapp geschlagen

Beständig präsentierte sich die TSV-Sprinterin in Nürnberg auch in ihrem eigentlichen „Problembereich“ – der Reaktionszeit. Zwischen 0,158 und 0,179 Sekunden betrug diese bei den drei DM-Rennen. Mit diesen Zeiten kann die 21-Jährige in jedem Fall mit der Konkurrenz mithalten und verliert nicht schon am Start viele Hundertstel.

Neben dem Einzelstart bei der EM in Berlin (6.-12. August) ist Gina Lückenkemper auch schon für die 4×100-Meter-Staffel nominiert. „Egal in welcher Aufstellung. Wir werden in Berlin eine gute Staffel auf die Bahn bringen. Wir sind immer noch ein ganz junges Staffel-Team. Da muss man uns zugestehen, dass wir nicht jeden Tag eine Bestleistung laufen können. Wir sind Menschen, keine Maschinen“, sagte Gina Lückenkemper.

In Nürnberg zeigte die Sprinterin schon einmal, wie stark sie auch in der Staffel ist. Am Sonntagmittag stürmte sie mit dem 4×100-Meter-Quartett des TSV Bayer 04 Leverkusen mit 43,55 Sekunden auf Platz zwei. Nur die favorisierte Staffel der MTG Mannheim war mit 43,33 Sekunden schneller als Yasmin Kwadwo, Jennifer Montag, Gina Lückenkemper und Siebenkämpferin Mareike Arndt. „Leider hat der Wechsel von Jennifer zu mir nicht hundertprozentig geklappt. Hätte der funktioniert, wäre es noch enger mit Mannheim geworden“, sagte Gina Lückenkemper. Bronze ging in 44,17 Sekunden an das Quartett des TV Wattenscheid 01.

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