DM in Nürnberg: Alina Reh läuft zu Silber, Amanal Petros zu Bronze

Veröffentlicht in: News | 0

 

Alina Reh war nach DM-Silber gefragter Interviewpartner

Sie hätte gern anderen Läuferinnen für die eine oder andere Runde die Tempoarbeit überlassen. Doch die Konkurrenz im 5000-Meter-Lauf der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg benutzte Alina Reh (SSV Ulm 1846) am Sonntag nur zu gern als Lokomotive an der Spitze des Rennens. Erst auf den letzten 250 Metern drehte Hanna Klein (SG Schorndorf) auf und spurtete in 15:17,47 Minuten zum Titel vor Alina Reh (15:25,30 min) und der Leverkusenerin Denise Krebs, die mit 15:26,58 Minuten ihre Bestzeit um knapp vier Sekunden steigerte.

Starker EM-Test von Alina Reh

„Ich hätte mir schon gewünscht, dass eine andere Läuferin nach vorn geht. Als das nicht passiert ist, hätte ich allerdings mehr Druck machen müssen“, sagte Alina Reh nach ihrem Silber-Rennen. Vor drei Jahren hatte sie an selber Stelle den Titel geholt. Hanna Klein – WM-Finalistin über 1500 Meter – war erwartungsgemäß die bessere Spurterin. „Ich gönne es Hanna. Wir sind gut befreundet“, sagte Alina Reh. Beide werden übrigens bei der EM in Berlin starten – allerdings nicht auf den 5000 Meter. Alina Reh ist schon über 10.000 Meter nominiert worden, Hanna Klein ist im Olympiastadion über 1500 Meter dabei.

Für Alina Reh war die DM in Nürnberg ein wichtiger Test hinsichtlich der EM. Richtung Berlin sieht sie sich auf einem guten Weg. „Ich habe den Ermüdungsbruch überstanden und kann wie gewohnt trainieren. Ich bin so gut drauf wie im letzten Jahr“, sagte Alina Reh. 2017 lief die Laichingerin schon 31:38 Minuten über 10 Kilometer auf der Straße. Eine 31er-Zeit soll es auch am 8. August im EM-Finale über 10.000 Meter werden. „Damit ist ein Top-6-Platz durchaus möglich“, blickte Alina Reh schon einmal voraus. Dass sie bereit ist für die EM, hat die 21-Jährige mit der viertbesten 5000-Meter-Zeit ihrer Karriere in Nürnberg unter Beweis gestellt.

Amanal Petros gewinnt Bronze im Spurt-Rennen

Ein 500-Meter-Spurt mit 4500 Metern Anlauf: Das DM-Finale am Sonntagnachmittag in Nürnberg über 5000 Meter wurde zu einem echten Taktik-Leckerbissen. Mittendrin: Amanal Petros. Der Langstreckler vom SV Brackwede kämpfte bis zum Zielstrich um Gold, musste sich allerdings von zwei endschnelleren Läufern geschlagen geben. Hinter Sebastian Hendel (LG Vogtland; 14:16,54 min) und Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 14:16,89 min) stürmte Amanal Petros in 14:16,96 Minuten zur verdienten Bronzemedaille. Der favorisierte Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen) musste kurzfristig erkrankt passen.

„Leider war das Rennen ziemlich langsam. Aber Bronze geht in Ordnung“, sagte der Bielefelder. Der 23-Jährige war direkt vom Höhentrainingslager in St. Moritz nach Nürnberg gereist. Fünf Wochen hatte er in den Schweizer Bergen an der Form gefeilt. „Da kamen Wochen mit 200 Kilometern und mehr zusammen“, sagte Amanal Petros. Das Training war dabei natürlich auf die 10.000 Meter ausgerichtet. Auf der längsten Bahn-Distanz wird der Sportsoldat am Abend des 7. August im EM-Finale auf der blauen Bahn des Berliner Olympiastadions stehen.

Für Berlin sieht sich der Langstreckler auf einen guten Weg. „Ich freue mich. Schließlich sind es meine ersten internationalen Meisterschaften bei den Männern“, blickte Amanal Petros voraus. Die 5000 Meter mit seiner dritten DM-Bronzemedaille waren auf jeden Fall eine gelungene Generalprobe für die große EM-Bühne im Berliner Olympiastadion.

Maya Rehberg verpasst Medaille und EM

Sie hat gekämpft bis zum letzten Meter. Doch es hat für Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TV) bei der DM in Nürnberg am Sonntagnachmittag gleich doppelt nicht ganz gereicht. Über 3000 Meter Hindernis verpasste die Olympia-Starterin als Vierte in 9:48,50 Minuten knapp das Podium und damit auch das Ticket für die EM im August in Berlin.

Der letzte zu vergebene Startplatz ging an Jana Sussmann. Die Hamburgerin lief am letzten Hindernis knapp 50 Meter vor dem Ziel an Maya Rehberg vorbei und gewann in 9:47,52 Minuten Bronze. Silber ging an Ex-Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus; 9:45,82 min), den Titel sicherte sich erneut die amtierende Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier; 9:34,58 min).

Im Ziel präsentierte sich Maya Rehberg als faire Verliererin. Sie gab Jana Sussmann die Hand und gratulierte ihr zur Leistung. „Ich muss sagen, sie war über die ganze Saison die stärkere Läuferin“, sagte die Kielerin. Sie hingegen habe ihr Ziel verfehlt, in dieser Saison stabil Zeiten um 9:35 Minuten anzubieten. „Wir werden in Ruhe besprechen, woran es gelegen hat“, sagte Maya Rehberg. Denn auch in den kommenden Jahren will sie weiter bis zum letzten Meter kämpfen.

Luis Brandner kommt mit Staffel nicht ins Ziel

Auf dem Weg zu einer Medaille war Luis Brandner bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg. Der Sprinter des LAC Erfurt hatte über 4×100 Meter am Sonntagmittag den Staffelstab vom deutschen Rekordler Julian Reus übernommen und ihn sicher an Hans-Arthur Margraf weitergereicht. Doch der letzte Wechsel auf Julian Wagner klappte nicht und das LAC-Quartett erreichte entsprechend nicht ins Ziel. Das brachte die Staffel um eine mögliche Medaille. Denn das Quartett lag beim dritten Wechsel dichtauf zum Sieger TV Wattenscheid 01. Die TVW-Staffel lief in 38,79 Sekunden einen beachtlichen Meisterschaftsrekord.

„Die Wattenscheider hätten wir wahrscheinlich nicht gefährden können. Aber eine Zeit um 39,20 Sekunden wäre möglich gewesen“, sagte Luis Brandner. Der Youngster mit gerade erst 17 Jahren hatte auf der Gegengeraden ein starkes Rennen gezeigt. „Der Lauf hat sich gut angefühlt“, so Luis Brandner. Für den Schüler ist die Saison nach Bronze bei der U20-WM und dem Staffeleinsatz in Nürnberg noch lange nicht vorbei. Am kommenden Wochenende startet Luis Brandner bei der Jugend-DM in Rostock in der U20-Klasse.

Lena Malkus: Nach „Salto Nullo“ neue Ziele

Für Lena Malkus (SC Preußen Münster) war die Weitsprung-Entscheidung bei der DM in Nürnberg am Sonntagnachmittag schneller vorbei, als es ihr lieb war. Nach drei ungültigen Versuchen musste die Deutsche Meisterin von 2015 nach dem Vorkampf ihre Koffer packen. Zweimal trat die 24-Jährige knapp über, einmal deutlich. Das frühe Aus mit dem „Salto Nullo“ trug die Psychologiestudentin mit Fassung. „Nach der langen Krankheit und der Blinddarm-OP hat einfach die Routine gefehlt“, gab sie offen zu.

Besser machten es Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 6,72 m), Alexandra Wester (ASV Köln; 6,69 m) und Julia Gerter (LG Eintracht Frankfurt; 6,68 m), die aufs Podium sprangen. Weiten die auch für Lena Malkus in Normalform in Reichweite sind. Schließlich hatte sie 2015 in Nürnberg mit 6,75 Metern DM-Gold geholt. In diese Weitenbereiche will die Weitspringerin in den kommenden Jahren auf jeden Fall wieder kommen. Natürlich plant sie auch in dieser Saison noch mit weiteren Starts: „Ich war vor dem Wettkampf natürlich sehr nervös. Aber im Stadion hat es mir richtig Spaß gemacht. Es wird wieder Zeit, dass ich eine Weite stehen habe.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert