Am Ende eines langen Leichtathletik-Tages fehlten drei Sekunden: Um diese Winzigkeit hat Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) auf den abschließenden 800 Metern den Deutschen Meistertitel im U20-Hallen-Fünfkampf verpasst. Die 17-Jährige sammelte am Sonntag in Frankfurt 3968 Punkte, die Deutsche Meisterin Lea Menzel (TV Neu-Isenburg) kam auf 37 Zähler mehr. Rang drei ging an Louisa Grauvogel (LG Saar; 3860 Punkte).
Nach den fünf Disziplinen an einem Tag (und damit noch eine mehr als am ersten Siebenkampftag im Sommer) war der Koblenzerin die Enttäuschung anzumerken. Nicht die Enttäuschung über Silber, sondern vielmehr über die eigene Leistung. „Die Ergebnisse waren generell durchschnittlich und alle ein gutes Stück von meinen Bestleistungen entfernt. Da wäre nach meinen guten Resultaten in der Vorbereitung durchaus mehr drin gewesen“, zog Celina Leffler Bilanz.
Schließlich hatte die U18-Weltmeisterin im Siebenkampf mit dem einen oder anderen Hausrekord geliebäugelt, am Ende sprang keiner heraus. Nach 8,82 Sekunden über 60 Meter Hürden folgten 1,66 Meter im Hochsprung und 12,34 Meter mit der Kugel. In ihrer Paradedisziplin, dem Weitsprung, landete sie anschließend bei 5,89 Metern.
So ging Leffler mit einem Rückstand von rund fünf Sekunden auf die führende Lea Menzel in die finalen 800 Meter. In 2:28,33 Minuten machte sie zwar 1,75 Sekunden oder 22 Punkte auf die Hessin gut. Zum Titel reichte es aber nicht mehr ganz. „Ich habe es auf jeden Fall probiert“, zeigte die Koblenzerin in der Main-Metropole noch einmal ihr Kämpferherz.
Nach den Titelkämpfen blickt die angehende Studentin schon wieder auf neue Aufgaben. Schließlich sind speziell für Mehrkämpfer die Sommerwettkämpfe deutlich wichtiger als die nur kurze Hallensaison. Der sportliche Höhepunkt ist für Celina Leffler die U20-Weltmeisterschaft Mitte Juli in Eugene (USA). Dass die nationale Konkurrenz auch auf einem guten Weg Richtung Sommer ist, hat sich am Sonntag in Frankfurt gezeigt.
Der „4,10-Meter-Fluch“ ist besiegt! Ein knappes halbes Dutzend Mal hat Stabhochspringerin Desiree Singh (LG Lippe-Süd) in der Halle diese Höhe gemeistert. An 4,20 Metern scheiterte die Schülerin aber immer. Bis zum Sonntagnachmittag. Bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften in Leverkusen flog die 19-Jährige gleich im ersten Versuch über ihren neuen Hallen-Hausrekord. Erst 4,30 Meter waren zu hoch.
„Das war ein tolles Gefühl, endlich über 4,20 Meter zu springen“, jubelte der Schützling von Olaf Hilker in Leverkusen. Fast hätte die Schülerin damit sogar den Titel geholt. Doch in ihrem dritten Versuch schaffte auch Lokalmatadorin Katharina Bauer ihre Einstiegshöhe von 4,20 Metern, um kurz danach die Siegeshöhe (4,30 m) nachzulegen. Damit war der Hallen-EM-Achten der Sieg auf ihrer Heimanlage nicht mehr zu nehmen. Den dritten Platz sicherte sich die Leverkusenerin Regine Kramer mit glatten 4,00 Metern.
Für Desiree Singh sind die 4,20 Meter das Ergebnis einer logischen Entwicklung. Nach der Geburt ihrer Tochter Emma im August 2012 findet die U18-Weltmeisterin von 2011 Schritt für Schritt zu alter Form zurück. Besonders wichtig für sie: qualitativ hochwertige Wettkampfsprünge. Ihre alte Schnelligkeit hat Desiree Singh schon wieder zurückgewonnen, auch die Kraftwerte werden immer besser. So müssen die 4,20 Meter nichts das letzte Wort für diese Hallensaison gewesen sein. „Die Sprünge über 4,30 Meter waren jedenfalls nicht schlecht“, sagte Singh.
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