DM-Tag eins: Elbe holt Silber und Blech

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Der erste Tag der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Ulm hat für die Athleten des Trackteam Burg-Wächter viele Top-Leistungen aber keine Einzelmedaille gebracht. So musste sich Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) mit Rang fünf begnügen. 5,60 Meter reichten im Ulmer Donaustadion nicht zum Sprung aufs Treppchen. Trotzdem war der 19 Jahre Junioren-Weltrekordler nicht unzufrieden. „Zuerst war ich ziemlich bedient, aber dann habe ich realisiert, dass andere besser waren“, sagte Holzdeppe.

Dabei hatte der Pfälzer durchaus die Chance, aufs Treppchen zu springen. 5,40 und 5,60 Meter nahm Holzdeppe im ersten Anlauf. Doch an der WM-Norm von 5,70 Metern scheiterte der Olympia-Achte ganz knapp. „Ich weiß gar nicht, warum die Latte im zweiten Verlauf gefallen ist“, sagte Holzdeppe. Und in der Tat hatte er die Latte nur ganz knapp touchiert. Beim dritten Sprung hatte der Youngster dann keine Chance mehr, da ein verhärteter Oberschenkelmuskel keinen kontrollierten Anlauf mehr zuließ.

Die vier Springer vor Holzdeppe nahmen alle 5,70 Meter. Über den Sieg musste sogar ein Stechen entscheiden, das Alexander Straub (LG Filstal) gegen Tobias Scherbarth (TSV Bayer Leverkusen) für sich entschied. Dahinter landeten aufgrund der Fehlversuchsregel Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) auf Platz drei und Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) auf Platz vier.

Obwohl Holzdeppe mit dem DM-Ergebnis die Weltmeisterschaften in Berlin (15.-23. August) verpasst hat, schaut er positiv in die Zukunft. „Ich werde jetzt noch bei einigen Meetings starten und dann steht die U23-EM an. Dort will ich natürlich um die Medaillen mitspringen“, sagte Holzdeppe. Seinen ersten großen Meeting-Start bestreitet der Abiturient schon am kommenden Dienstag beim Super-Grand-Prix am kommenden Dienstag in Lausanne (Schweiz).

Etwas niedergeschlagen schaute Anne-Kathrin Elbe (TSV Bayer Leverkusen) nach dem Ulmer 100-Meter-Hürden-Finale drein, als die Vorjahresdritte die Bronzemedaille in 13,36 Sekunden als Vierte nur knapp verpasste: „Der Start war schlecht. Der Lauf selber war dagegen gut und ich konnte noch mal etwas aufholen“, sagte die Leverkusenerin. Im Vorlauf blieb die Deutsche Juniorenmeisterin in 13,31 Sekunden nur vier Hundertstelsekunden über ihrer Bestleistung aus diesem Jahr. Gold ging an die Bremerin Carolin Nytra mit DM-Rekord von 12,78 Sekunden.

Ihren zweiten Einsatz versilberte Elbe am Ende des ersten Tages zusammen mit Cathleen Tschirch, Mareike Peters und Katrin Krause in der 4×100-Meter-Staffel. In 44,61 Sekunden mussten die Leverkusenerinnen nur der straken Mannschaft vom TV Wattenscheid (43,83 s) den Platz auf dem obersten Treppchen lassen.

Titelverteidiger Robin Schembera (TSV Bayer Leverkusen) hat sich ohne Probleme für das 800-Meter-Finale qualifiziert. Kontrolliert laufend reichte dem U20-Europameister eine Zeit von 1:48,78 Minuten, um in den Endlauf einzuziehen. „Ich habe mich heute nicht so gut gefühlt, ich hatte schon lockere Vorläufe“, erläuterte Schembera, fügte aber hinzu: „Bis morgen habe ich mich wieder erholt und will meinen Titel verteidigen.“ Dass dabei auch die Berlin-Norm von 1:45,40 Minuten fällt, glaubt Trainer Adi Zaar allerdings nicht: „Im Alleingang ist die Zeit nicht möglich. Aber es bleibt abzuwarten, wie schnell die Konkurrenz angeht.“

Eine starke Leistung lieferte Christian Duma (LG Eintracht Frankfurt) im 400-Meter-Hürden-Vorlauf ab. Mit 49,95 Sekunden steigerte der 27-Jährige seine Saisonbestleistung um satte 1,13 Sekunden. „Ich habe mich schon im Training sehr gut gefühlt, nun konnte ich mein Niveau endlich einmal umsetzen“, sagte Duma. Noch besser als der Frankfurter lief es in den Vorläufen für Thomas Goller. Der Wattenscheider kam in einem anderen Rennen nach 49,37 Sekunden ins Ziel und unterbot damit die WM-B-Norm von 49,80 Sekunden.

Für eine große Überraschung sorgte in Ulm Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach). Der 18-Jährige lief über 400 Meter als Vorlaufsieger in 46,56 Sekunden souverän ins DM-Finale. „Ich habe vor den Meisterschaften bewusst im Training kürzer getreten und stand außerdem nicht unter Druck“, sagte der Schüler nach der zweitbesten Zeit seiner Karriere. Die beste Vorlaufzeit erzielte Martin Grothkopp (Dresdner SC) mit 46,36 Sekunden vor Ruwen Faller (SC Magdeburg, 46,44 s) und Tilo (Grün-Weiß Kassel, 46,49 s).

Knapp am Finale vorbei rannte bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm Jana Neubert (SC Potsdam). In den 400-Meter-Vorläufen erzielte die 24-Jährige 54,68 Sekunden. Für den Finaleinzug hätte sie rund eine halbe Sekunde schneller laufen müssen. „Nach meiner langen Verletzung fehlt mir noch die Grundschnelligkeit. So kann ich natürlich noch nicht so schnell angehen wie früher“, sagte Neubert. Erst seit knapp fünf Monaten ist die Potsdamerin wieder ernsthaft im Training, zuvor wurde sie von einer Fußverletzung mehr als ein Jahr lang zurückgeworfen. Die beste Vorlaufzeit lieferte Sorina Nwachukwu (TSV Bayer Leverkusen) mit 51,53 Sekunden ab. Damit verpasste die Viertelmeilerin die WM-Norm für Berlin lediglich um drei Hundertstelsekunden. Dahinter platzierte sich Neuberts Potsdamer Trainingspartnerin Claudia Hoffmann mit 52,67 Sekunden.

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