DM Tag zwei: Doppel-Gold und zweimal Silber

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Zweimal Gold, zweimal Silber. Die Bilanz des Trackteam Burg-Wächter bei den 109. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften fällt glänzend aus. So konnte Weitspringerin Sophie Krauel (TuS Jena) in einem leistungsstarken und spannenden Wettbewerb ihren Vorjahrestitel verteidigen. Ihr DM-Ergebnis von Nürnberg 2008 steigerte die 24-Jährige im Donaustadion um satte 30 Zentimeter auf 6,70 Meter. „Es war ein grandioser Wettkampf. Ich bin glücklich, dass es endlich mit einer 70er-Weite geklappt hat“, sagte die strahlenden Siegerin.

Startete der Wettkampf noch recht bedächtig, schaukelten sich die Weitspringerinnen hoch. Auslöser war Sophie Krauels dritter Sprung auf 6,64 Meter. In den nächsten Versuchen ließ sie 6,68 und 6,70 Meter folgen. Die drei Bestleistungen (vorher 6,63 m) waren auch nötig, denn auch Beatrice Marscheck (LAZ Gießen, 6,67 m), Bianca Kappler (LC asics Rehlingen, 6,64 m) und Melanie Bauschke (LG Nike Berlin, 6,63 m) überzeugten. Damit behält Krauel, was Freiluft-Meisterschaften betrifft, eine weiße Weste. Bei ihren bisher einzigen Starts (2008 und 2009) war die 24-Jährige vorn. „Das Gold 2008 möchte ich nach der Verletzung von Bianca aber nicht zählen. Das hier ist mein erster Titel“, sagte die strahlende Siegerin.

Ein kleiner Wermutstropfen blieb trotz des großen Siegs. Denn Krauel fehlten winzige zwei Zentimeter zur WM-A-Norm. Hätte sie 6,72 Meter erzielt, wäre sie am Dienstag schon fix für die WM in Berlin (15.-23. August) nominiert worden. Nun muss sie sich wohl noch bis zum 2. August gedulden, um per B-Norm ins Team zu kommen. Darüber hinaus hat sie aber noch die Chance beim Wettkampf in Dillingen am 24. Juli die zwei Zentimeter „nachzuliefern“.

Zu einem erwarteten DM-Erfolg in Ulm lief Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen). Über 800 Meter spielte er auf der Zielgeraden seine Sprintvermögen aus und verteidigte mit 1:46,53 Minuten seinen Titel. In seinem Sog steigerte sich Sören Ludolph (LG Braunschweig) auf 1:46,69 Minuten und wird damit neben Schembera und Sebastian Keiner (Erfurter LAC; Vierter in 1:47,97) zur U23-EM in zwei Wochen nach Kaunas (Litauen) reisen. Rang drei ging im Donaustadion an den Sydney-Olympiasieger Nils Schumann (Erfurter LAC, 1:47,28). „Der Vorlauf war noch ein bisschen schwieriger, das Finale lief wieder besser für mich“, sagte der 20-Jährige nach seinem zweiten DM-Titel. Dass ihm eine gute Sekunde zur WM-Norm (1:45,40) für Berlin fehlte, störte Schembera nicht. „Für ein Meisterschaftsrennen war das schon ziemlich schnell. Die Norm werde ich nun bei der U23-EM attackieren.“

Mit einem tollen zweiten Platz hat Christian Duma (LG Eintracht Frankfurt) das Optimum aus seinem DM-Auftritt in Ulm herausgeholt. Im Vorlauf hatte der 27-Jährige sogar seine Saisonbestzeit auf 49,95 Sekunden gesteigert. Im Finale wurden 50,57 Sekunden gestoppt. „Ich bin zu schnell angegangen, da ich mich an Thomas Goller orientiert habe. Der ist aber zu stark für mich, so hat mir hinten die Kraft gefehlt“, sagte der Frankfurter. Der Wattenscheider hatte sich über 49,37 Sekunden im Vorlauf auf 49,20 Sekunden im Finale gesteigert und war damit satte 1,6 Sekunden schneller als vor zwei Wochen bei der Team-EM. Damit unterbot der 31-Jährige die WM-A-Norm um fünf Hundertstel. Dadurch kann Duma noch bis zum 2. August die WM-B-Norm von 49,80 Sekunden unterbieten, um noch auf den WM-Zug aufzuspringen.

Ein mutiges DM-Finale lieferte Niklas Zender (TSV Friedberg-Fauerbach) über die Stadionrunde ab. Der 18-Jährige ging das hohe Tempo der 400-Meter-Asse mit und schob sich auf der Zielgeraden Zentimeter um Zentimeter nach vorn. Am Ende lag er als Fünfter mit 46,23 Sekunden (der zweitbesten Zeit seiner Karriere) nur knapp drei Zehntelsekunden hinter Martin Grothkopp. Der Dresdner lief in 45,94 Sekunden zu seinem ersten DM-Titel. „Ich bin sehr zufrieden mit Zeit und Platz. Ich habe schon im Training gemerkt, dass ich in Form bin“, sagte der Schüler. Wie gut diese wirklich ist, bewies Zender mit seinen Saisonbestzeiten im Vorlauf (46,56 s) und dann 24 Stunden später im Finale. Nun reist er gut gewappnet zur U20-EM in drei Wochen in Novi Sad (Serbien). In dieser Form wird der Hesse bei der Medaillenvergabe sicherlich ein Wörtchen mitreden können.

Beim letzten Frauen-Finale der Ulmer DM sicherte sich Jana Neubert (SC Potsdam) eine Medaille. Mit der 4×400-Meter-Staffel des Vereins lief sie in 3:38,25 Minuten auf den Silberrang. Nur das favorisierte Team des TSV Bayer 04 Leverkusen war mit 3:35,35 als klarer Sieger eines anderen Zeitlaufs schneller. Die 24-Jährige lieferte als Startläuferin (es folgten Franziska Himmel, Katrin Trauth und Claudia Hoffmann) ein couragiertes Rennen ab und stellte dabei eine Saisonbestzeit (handgestoppt) auf. Auf Platz drei landete die Staffel der LG Olympia Dortmund mit 3:41,42 Minuten.

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