Elbe mit Heidi-Krieger-Medaille geehrt

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Große Ehre für Anne-Kathrin Elbe: Die Sprinterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen wurde in Berlin mit der Heidi-Krieger-Medaille ausgezeichnet. Der Preis – der an die ehemalige DDR-Kugelstoßerin Heidi Krieger erinnert – ist die europaweit einzige Auszeichnung für engagiertes Wirken gegen Doping im Spitzensport. Die 20-jährige Elbe ist die erste noch aktive Sportlerin, die die Ehrung des Vereins Dopingopferhilfe (DOH) erhielt.

Die DOH-Jury entschied einstimmig zugunsten der 20 Jahre alten Sprinterin. In der Begründung hieß es: „Anne-Kathrin Elbe wird für die bewiesene Charakterstärke und ihren Mut geehrt“. Sie habe als mündige Athletin ein Zeichen gesetzt und das „zu einer Zeit in der Nestbeschmutzer erheblichen Anfeindungen ausgesetzt waren“. Elbe selbst war bei der Auszeichnung in Berlin sichtlich gerührt: „Der Preis bedeutet mir sehr viel. Denn er ist die Resonanz dafür, dass ich das Richtige getan habe. Für mich war dies eine Selbstverständlichkeit.“

Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sport-Bund (DOSB), lobte das Handeln der jungen Sportlerin: „Die Zivilcourage von Anne-Kathrin Elbe verlangt mir Respekt ab. Leider sind ihrem Beispiel noch nicht so viele andere Athleten gefolgt.“ Die Aussagen von Elbe führten im Frühjahr 2006 zur Verurteilung des Magdeburger Sprinttrainers Thomas Springstein wegen Minderjährigendopings. Der Trainer hatte 2003 der damals 16-jährigen Elbe das Anabolikum Andriol zur Einnahme gegeben und behauptet, es handele sich um Vitamine.

Die Leverkusenern ist erst die fünfte DOH-Preisträgerin. Zuvor erhielten der Hormonforscher Christian Straßburger (2000), die Buchautorin und Wissenschaftlerin Brigitte Berendonk (2001), der Sporthistoriker Giselher Spitzer (2003) und die Biathlon-Olympiasiegerin Antje Misersky (2005) die Ehrung. Benannt ist die Auszeichnung nach der Europameisterin von 1986 im Kugelstoßen, Heidi Krieger. Der Berlinerin wurden in der DDR männliche Hormone in hohen Dosen verabreicht. Krieger unterzog sich 1997 einer Geschlechtsumwandlung und hat ihre EM-Goldmedaille für den Kampf gegen Dopingmissbrauch gestiftet.

Anne-Kathrin Elbe hatte als Zweite bei der U23-EM in Debrecen (Ungarn) Mitte Juli mit der deutschen 4×100-Meter-Staffel ihre erste internationale Medaille gewonnen. Als noch 19-Jährige ließ sie bereits in der Hallensaison 2007 aufhorchen. Dort gewann sie über 60 Meter Hürden Bronze bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig.

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