
Trotz einer kleinen Schrecksekunde ist Gina Lückenkemper (SCC Berlin) ins 100-Meter-Halbfinale der WM in Doha eingezogen. Die Vize-Europameisterin touchierte am Samstagnachmittag beim ersten Schritt ihres Probestarts den verlängerten, mit einer Kamera bestückten Startblock. Auch den Vorlauf-Start erwischte sie nicht optimal und musste dem Feld hinterherhetzen. Das gelang ihr mit Erfolg.
Mit 11,29 Sekunden buchte sie als Dritte hinter der zweimaligen Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser Pryce (Jamaika; 10,80 sec) und Murielle Ahouré (Elfenbeinküste; 11,05 sec) das direkte Halbfinal-Ticket. Die ISTAF-Siegerin Ewa Swoboda hielt sie mit drei Tausendstelsekunden Vorsprung auf Distanz. Die Polin zog über die Zeitregel trotzdem ins Halbfinale ein. Vorlaufsiegerin Shelly-Ann Fraser Pryce zeigte mit 10,80 Sekunden bei leichtem Gegenwind die schnellste Zeit der sechs Rennen.
Die Power für bessere Zeiten ist da
„Morgen weiß ich Bescheid, wie die Startblöcke aussehen. In der Aufwärmhalle hatten wir noch andere, da haben die Probestarts auch deutlich besser geklappt“, sagte Gina Lückenkemper. Insgesamt war die 22 Jahre alte Soesterin mit ihrem Rennen aber nicht unzufrieden: „Die Power ist da, hinten raus bin ich richtig ins Rennen gekommen. Aber vorn hätte der Fehler nicht sein müssen. Das hat sich schon ein bisschen komisch angefühlt.“
Wenige Minuten nach Gina Lückenkemper zog auch Tatjana Pinto (LC Paderborn) ins Halbfinale ein. Mit 11,19 Sekunden musste sie nur Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,85 sec) und Daryll Neita (Großbritannien; 11,12 sec) den Vortritt lassen. Beide liefen im Vorlauf neue Bestzeiten. An ihren Hausrekord von 11,00 Sekunden musste Tatjana Pinto nicht heranlaufen, um in die nächste Runde einzuziehen. Ihr genügte ein lockerer Lauf, bei dem sie nicht voll durchziehen musste.
Halbfinale am Sonntag um 20:20 Uhr
Das 100-Meter-Halbfinale steht am Sonntagabend um 20:20 Uhr auf dem Programm, zwei Stunden später folgt das Finale. In den Vorläufen blieben schon drei Sprinterinnen angeführt von Shelly-Ann Fraser Pryce unter der Elf-Sekunden-Marke. Das zeigt das hohe Niveau im internationalen Frauensprint.
Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF) verzichtete auf einen Start über 100 Meter. Sie konzentriert sich auf die 200 Meter (Vorläufe am Montag) und die 4×100-Meter-Staffel am kommenden Samstag. „Bei den klimatisch schwierigen Bedingungen möchte ich auf die Strecken setzen, die am erfolgversprechendsten sind“, erklärte die Berlinerin.
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