Gina Lückenkemper mit Staffel bei „Weltklasse Zürich“ schneller als im WM-Finale

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Eingespielter Wechsel: Gina Lückenkemper schickt Rebekka Haase auf die Reise (Foto: Beautiful Sports)

Im „Mekka der Leichtathletik“ hat Gina Lückenkemper am Donnerstagabend gleich zweimal ihre Visitenkarte abgegeben. Bei „Weltklasse Zürich“ im Letzigrund startete die Sprinterin der LG Olympia Dortmund über 100 Meter und mit der deutschen Sprint-Staffel. Die 4×100 Meter werden traditionell als letzte Disziplin des Elite-Meetings ausgetragen, Jahr für Jahr ist der als „Zürich Trophy“ ausgelobte Wettkampf ein Highlight.

„Die Bahn soll brennen“

Die 25.000 Zuschauer im Letzigrund erlebten trotz kühler Temperaturen von nur 18 Grad Weltklasseleistungen. Mittendrin das deutsche Team: In der Besetzung Alexandra Burghardt (MTG Mannheim), Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar), Gina Lückenkemper und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) stürmte die deutsche Staffel in 42,32 Sekunden auf Platz drei. Damit war der „DLV-Vierer“ sogar vier Hundertstel schneller als vor zwölf Tagen im WM-Finale von London. „Das war ein ordentliches Rennen. Am Sonntag beim ISTAF wollen wir das wiederholen, da soll die Bahn brennen“, sagte Gina Lückenkemper.

Für die 10,95-Sekunden-Sprinterin ist nach „Weltklasse Zürich“ die Saison noch lange nicht vorbei. Beim ISTAF im Berliner Olympiastadion (live im ZDF) startet sie ebenfalls über 100 Meter (17:25 Uhr) und über 4×100 Meter (18:45 Uhr). Am 2. September folgt „Berlin fliegt“. Beim spektakulären Ländervergleich zwischen sechs Nationen vor dem Brandenburger Tor (live in der ARD) stehen vier 30-Meter-Rennen auf dem Programm.

Ganz vorn sicherte im Letzigrund Elaine Thompson der Staffel Jamaikas den Sieg. Die Doppel-Olympiasiegerin sprintete nach 41,85 Sekunden ins Ziel und verwies das starke Quartett Großbritanniens mit Schlussläuferin Daryll Neita mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf Platz zwei. Zum Vergleich: In London ging der WM-Titel mit 41,82 Sekunden an die USA. Die US-Girls mussten sich im Letzigrund – allerdings in einer anderen Aufstellung als bei der WM – mit 43,68 Sekunden und Platz fünf hinter den Schweizerinnen (42,93 sec) begnügen.

Über 100 Meter den Start verpennt

Zum „Einrollen“ war Gina Lückenkemper knapp drei Stunden zuvor auch über 100 Meter gestartet. Im schnelleren der beiden Rennen lief die 20-Jährige bei leichtem Gegenwind (-0,7 m/sec) in 11,32 Sekunden auf Platz vier. „Das hätte gern ein wenig schneller werden können. Aber ich habe den Start einfach ordentlich verschlafen“, sagte die erste deutsche „Sub-11-Sprinterin“ seit 1991.

Allerdings zählten die 100 Meter in Zürich nicht zur Diamond League, die Strecke wurde als Einlagewettbewerb ausgetragen. Der Sieg ging nach Jamaika. Christania Williams setzte sich in 11,07 Sekunden vor ihrer Landsfrau Jury Levy (11,16 sec) durch. Dritte wurde Hallen-Weltmeisterin Barbara Pierre (USA; 11,29 sec). Im ersten Rennen bei Rückenwind lief Siegerin Bianca Williams (Großbritannien) 11,30 Sekunden.

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