Gina Lückenkemper stürmt zum Hallen-DM-Double

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Manchmal entscheiden Zentimeter: Gina Lückenkemper liegt im 60-Meter-Finale in Leipzig um Haaresbreite vorn. (Foto: Beautiful Sports)

Sie hatte bis Freitagnachmittag gehadert, ob sie überhaupt bei der Hallen-DM in Leipzig über 60 Meter starten sollte. An der Uni standen diese Woche Prüfungen an, der Kopf hatte sich mit anderen Dingen zu beschäftigen als mit explosivem Sprint. Doch Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) fühlte sich frisch – und wie! Gleich im Vorlauf erwischte sie am Samstagnachmittag einen guten Start, beschleunigte super und stürmte nach 7,15 Sekunden ins Ziel. Bestleistung um vier Hundertstel gesteigert!

Auch im Halbfinale setzte sich die 20-Jährige durch. Diesmal blieben die Uhren – nach einem schwächeren Start – bei 7,20 Sekunden stehen. Da die anderen deutschen Top-Sprinterinnen ebenfalls starke Form in Leipzig zeigten, wurde das Finale zum Hundertstel-Krimi. Natürlich hatte dort Gina Lückenkemper (Reaktionszeit: 0,209 sec) wieder den schwächsten Start. Doch sie blieb locker, holte den Rückstand auf und stürmte als Erste nach 7,14 Sekunden ins Ziel! Die Goldmedaille garnierte die Studentin bei ihrem ersten Hallen-DM-Start bei den Frauen mit einer neuen Bestzeit und Platz zehn in der ewigen deutschen Hallenbestenliste!

Vier Sprinterinnen unter 7,20 Sekunden!

„Es lief, es war mein Rennen. Ich habe versucht, die ganze Atmosphäre zu genießen. Es war einfach geil“, jubelte die EM-Dritte über 200 Meter nach der Ehrenrunde vor 3500 Fans in Leipzig. Die LGO-Sprinterin musste auch alles geben. Denn mit Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 7,16 sec), der ebenfalls Bestzeit laufenden Lisa Mayer (Sprintteam Wetzlar; 7,18 sec) und Alexandra Burghardt (MTG Mannheim; 7,19 sec) blieben ein Quartett unter 7,20 Sekunden. Eine solche Leistungsdichte im deutschen Frauen-Sprint gab’s seit der Wiedervereinigung nicht mehr!

„Dass ich so schnell für den Titel laufen muss, war mir klar. Alle Mädels haben ordentlich was auf dem Kasten. Aber mit dieser Zeit habe ich mich am wirklich selbst überrascht“, sagte die neue Deutsche 60-Meter-Meisterin. Am Sonntag steht für die 20-Jährige noch die 4×200-Meter-Staffel auf dem Programm. Dort kann das LGO-Quartett auf das Podest laufen. Danach ist die Hallensaison für Gina Lückenkemper beendet. Auf einen Start bei der Hallen-EM Anfang März in Belgrad verzichtet die Studentin.

Zweiter Streich mit der Staffel, Medaille vom OB

Am Sonntag triumphierte Gina Lückenkemper in Leipzig auch mit der 4×200-Meter-Staffel der LG Olympia Dortmund. In der Besetzung Marilena Scharff, Gina Lückenkemper, Alexandra Selzer und Klara Lesch sprintete das LGO-Quartett zum Abschluss der Meisterschaften im ersten Zeitlauf in 1:35,41 Minuten zum Sieg. Dabei gab es noch eine kleine Schrecksekunde, als Gina Lückenkemper an Position zwei nur wenige Zentimeter an einem Kampfrichter vorbeisprintete, der zu langsam von der Laufbahn gegangen war.

In den beiden weiteren Zeitläufen kam keine andere Staffel an die Zeit heran. Auch die favorisierten Wattenscheiderinnen blieben sechs Hundertstel über der LGO-Marke, wurden aber anschließend wegen eines Wechselfehlers sogar disqualifiziert. So ging Silber an den SCC Berlin in 1:37,10 Minuten. Zwei Hundertstel dahinter holte das LC Paderborn Bronze. Die Medaillen übergab in Leipzig Ullrich Sierau. Der Oberbürgermeister von Dortmund war zu Gast, da in einem Jahr die Hallen-DM in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle ausgetragen wird. Dann wird Gina Lückenkemper bei ihrem Sprint-Heimspiel zwei Titel zu verteidigen haben.

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