
Mit einem lauten Jubelschrei stürmte Jolanda Kallabis (FT 1844 Freiburg) am Sonntagnachmittag bei der Hallen-DM in Dortmund ins Ziel. So feierte die Schülerin lautstark ihren sensationellen Triumph über 800 Meter. Einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag lief die Freiburgerin in 2:03,71 Minuten in neuer Bestzeit zum Titel. Und das bei ihrem ersten Start bei Deutschen Meisterschaften in der Frauenklasse. „Natürlich habe ich davon geträumt zu gewinnen. Aber rechnen kann man damit natürlich nie“, jubelte Jolanda Kallabis nach ihrem Gold-Coup in der Helmut-Körnig-Halle.
Von Beginn des Rennens an hatte sich die U18-Europameisterin über 2000 Meter Hindernis an die Fersen der favorisierten Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) geheftet. Schon eingangs der letzten Runde wollte Jolanda Kallabis an ihrer Konkurrentin vorbeiziehen. Diesen ersten Angriff wehrte Majtie Kolberg noch ab. Doch auf der Zielgeraden konnte sie nicht mehr der hohen Endgeschwindigkeit von Jolanda Kallabis folgen. Mit 2:03,71 Minuten verpasste der Youngster den deutschen U20-Hallenrekord von Konstanze Klosterhalfen nur um knapp drei Zehntelsekunden.
Jolanda Kallabis doppelt geehrt
„Ich habe versucht dranzubleiben und 50 Meter vor Schluss gemerkt, dass ich noch was im Tank habe. Fünf Meter vor dem Ziel habe ich gemerkt: Da kommt keine mehr!“, beschrieb Jolanda Kallabis ihre „goldene Taktik“. Silber ging mit 2:04,39 Minuten an Majtie Kolberg, den dritten Podestplatz sicherte sich mit neuer Bestzeit von 2:06,06 Minuten die Tübingerin Laura Wilhelm.
Kurz nachdem Jolanda Kallabis ihre erste Gold-Medaille bei Deutschen Meisterschaften in der Frauenklasse erhalten hatte, folgte die nächste Auszeichnung. Von den deutschen Leichtathletik-Fans und einer Fachjury wurde die Schülerin zu „Deutschlands Jugend-Leichtathletin 2022“ gewählt. Die Auszeichnung erhielt sie am Sonntagnachmittag in der Helmut-Körnig-Halle. Neben ihr auf dem Podium stand Mika Sosna. Der Diskuswerfer der TSG Bergedorf wurde als „Jugend-Leichtathlet 2022“ ausgezeichnet. Der Hamburger verbesserte 2022 den U20-Weltrekord auf 71,37 Meter und zählt seit diesem Jahr ebenfalls zum Trackteam BURG-WÄCHTER.
Im von der Breite an der Spitze besten 3000-Meter-Rennen bei Deutschen Hallenmeisterschaften verkaufte sich Alina Reh (SCC Berlin) teuer. Zwar konnte die 25-Jährige am Samstagabend das superschnelle Tempo an der Spitze nicht mitgehen. Doch die Langstrecklerin kämpfte sich über die 15 Hallenrunden und belegte am Ende mit 8:55,80 Minuten Rang vier. Zuletzt hatte Alina Reh Straßenrennen über 10 Kilometer und im Halbmarathon bestritten. So fehlte ihr ein wenig der Speed für die „Kurzstrecke“.
Alina Reh auf der Suche nach dem schnellen Schritt
„Ich habe leider nicht richtig in meinen Schritt gefunden. Dabei lief das Abschlusstraining recht gut. Darum bin schon etwas enttäuscht“, beschrieb Alina Reh ihre Gefühlslage nach einem der Höhepunkte der 70. Deutschen Hallenmeisterschaften. Zur Bronzemedaille fehlten der Cross-EM-Dritten knapp fünf Sekunden. Die sicherte sich Hindernis-Vizeeuropameisterin Lea Meyer. Die Leverkusenerin steigerte mit 8:50,83 Minuten ihre Bestzeit um anderthalb Sekunden.
An der Spitze erlebten die 4000 Zuschauer in der Helmut-Körnig-Halle das schnellste Rennen europäischer Läuferinnen in diesem Jahr. An ihrem 26. Geburtstag sorgte Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) direkt nach dem Start für ein schnelles Tempo und spulte die 200-Meter-Runden in etwa 34 Sekunden ab. In ihrem Windschatten hielt Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) bis zu den letzten Runden mit, konnte die deutsche Hallenrekordlerin jedoch nicht mehr attackieren.
Mit 8:34,89 Minuten lief Konstanze Klosterhalfen unter dem Jubel der Fans europäische Jahresbestzeit. Ihren eigenen deutschen Rekord verpasste sie um nur zweieinhalb Sekunden. Hanna Klein folgte mit 8:36,83 Minuten auf dem Silberplatz. Damit führt das Duo die europäische Bestenliste an. „Von den Top-Leistungen und den Zeiten in der Breite war das ein außergewöhnliches Rennen“, sagte Werner Klein. Teamleiter Laufen/Gehen im Deutschen Leichtathletik-Verband. Mittendrin in diesem besonderen Rennen war Alina Reh. Auch wenn sie am Samstag nur zu gern ein paar Sekunden schneller das Ziel erreicht hätte.
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