Geht es um Meistertitel, ist immer mit Gregor Traber zu rechnen. Der Tübinger Hürdensprinter ist ein Wettkampftyp. Voll fokussiert auf seine Aufgabe schießt der 20-Jährige aus den Startblöcken und findet meistens den schnellsten Weg ins Ziel. Obwohl die Vorzeichen nach einer Verletzung in der Vorbereitung nicht rosig waren, war der Student wieder zum richtigen Zeitpunkt topfit. Schon im Vorlauf der Hallen-DM in Dortmund steigerte Traber seine Saisonbestleistung um fünf Hundertstel auf 7,77 Sekunden. Im Finale unterbot er diese Marke noch einmal um neun Hundertstel: 7,68 Sekunden brachten ihm nach zwei Titeln in Folge nicht nur Silber, sondern auch die Norm für die Hallen-EM am Wochenende in Göteborg.
„Ich habe vor dem Finale gespürt, dass etwas möglich ist“, sagte Traber. Das bestätigte er. Doch den Favoriten konnte er nicht aufhalten: Erik Balnuweit hatte zwar nicht den besten Start, doch auf der zweiten Rennhälfte spielte er seine starke Technik aus und setzte sich Zentimeter um Zentimeter ab. In 7,61 Sekunden holte der Leipziger seinen zweiten Hallen-DM-Titel nach 2009. Vor drei Jahren war er in seiner Heimatstadt 7,63 Sekunden gelaufen. Seine wenige Wochen alte Hallen-Bestleistung verpasste der Sportsoldat nur um eine Hundertstel. „Die Konstanz ist da, was fehlt ist ein Ausreißer nach oben. Nun will ich bei der Hallen-EM ins Finale“, sagte der 24-Jährige.
Der Kampf um Silber wurde zur Millimeterentscheidung: Gregor Traber, der den besten Start erwischt hatte, machte sich im Ziel ganz lang und sicherte sich in 7,68 Sekunden Silber. Bronze ging an den Offenburger Matthias Bühler in 7,69 Sekunden. Nach dem Silber-Coup von Dortmund schaut Gregor Traber zuversichtlich auf die Hallen-EM: „Nach meiner Verletzung komme ich immer besser in Form. Vielleicht hätte ich aber noch ein, zwei Wochen mehr Zeit vor den Meisterschaften gebraucht.“ Nun soll in den kommenden Tagen der Feinschliff für Göteborg folgen. In der europäischen Bestenliste rangiert der Tübinger mit 7,68 Sekunden schon auf dem zehnten Platz. „Ins EM-Halbfinale will ich auf jeden Fall. Vielleicht ist ja sogar das Finale drin“, so Traber. Dass er das Potenzial dafür hat, konnte der 20-Jährige schon oft beweisen. Und Meisterschaften sind ja sowieso das Ding von Gregor Traber.
Hochspringer Falk Wendrich musste passen. Dabei wollte der Wattenscheider eigentlich am Sonntag in den Kampf um die Medaillen bei den Deutschen Hallenmeisterschaften eingreifen. Der Deutsche Jugendmeister, der in Dortmund als Jugend-Leichtathlet 2012 geehrt wurde, hat sich den grassierenden grippalen Infekt eingefangen. „Heute kamen noch Halsschmerzen dazu, in der Verfassung kann ich nicht springen“, sagt der Neu-Wattenscheider, der bis zum Länderkampf am kommenden Wochenende im italienischen Ancona wieder fit sein will.
Schreibe einen Kommentar