Fünf Durchgänge hatte Lena Malkus (LG Ratio Münster) im Weitsprung-Finale der Hallen-DM auf Platz acht gelegen. Doch dann setzte die 18-Jährige am Sonntagnachmittag zum großen Sprung an. Erst nach 6,44 Metern landete die Schülerin wieder in der Grube. Damit schob sich die U20-Europameisterin noch sensationell vom letzten Finalplatz auf den Silberrang vor. „Ich habe die ganze Zeit noch daran geglaubt, deutlich weiter zu springen. Ich bin überglücklich, dass es im letzten Versuch noch geklappt hat“, jubelte Lena Malkus nach ihrem Silber-Coup und neuer Hallen-Bestleistung (zuvor 6,33 m).
Nur Ksenia Achkinadze (SC Gelnhausen) sprang in der Europahalle weiter als die Münsteranerin. Mit 6,56 Metern (im vierten Versuch) und 6,54 Metern im finalen Durchgang gelangen der 23-Jährigen die beiden weitesten Sprünge. „Ich wusste, dass ich schnell bin. Und das ist für mich die Grundlage für gute Sprünge“, sagte die Hessin. Wie eng es im deutschen Frauen-Weitsprung zugeht, zeigt auch ein Blick in die Statistiken. Denn Achkinadze ist die achte unterschiedliche Titelträgerin bei den vergangenen zehn Hallenmeisterschaften. Nach Dreisprung-Gold am Samstag sicherte sich Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 6,41 m) Weitsprung-Bronze. Top-Favoritin Nada Käther (Hamburger SV) musste sich mit 6,27 Metern und Platz sieben begnügen.
Die Leistung von Lena Malkus ist umso höher einzuschätzen, da sie vor der Hallen-DM mehrere Wochen nicht richtig trainieren und nur zwei Starts absolvieren konnte. „Zunächst hatte ich Beugerprobleme, dann kamen Rückenschmerzen hinzu“, erzählte die Jugend-Olympiasiegerin. Darum hatte sie sich auch erst am Freitagnachmittag endgültig für einen Start in Karlsruhe entschieden. Die richtige Wahl, wie sich zwei Tage später zeigen sollte.
Das i-Tüpfelchen für Lena Malkus gab es im letzten Frauen-Finale der Meisterschaften. Zusammen mit Tatjana Pinto, Theresa Greb und Kathrin Czichon sicherte sich die Weitsprung-Spezialistin Bronze über 4×200 Meter. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass wir 1:36,55 Minuten laufen können. Es macht unglaublich viel Spaß mit den Mädels zu laufen, auch wenn mir nun die Beine total wehtun“, strahlte die zweifache Medaillengewinnerin.
Noch ein bisschen schneller als das Quartett der LG Ratio Münster waren der TV Wattenscheid und der TSV Bayer Leverkusen. In 1:33,86 Minuten lief die TVW-Staffel die schnellste Zeit bei Meisterschaften seit 2001. Auch das Bayer-Quartett überzeugte in starken 1:34,72 Minuten.
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