Je länger die Hallensaison dauert, desto besser kommt Till Helmke ins Rollen. Der Sprinter vom TSV Friedberg-Fauerbach stürmte bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Hanau zu zwei Titeln. Sowohl über 60 Meter als auch mit der Sprintstaffel (4×200 Meter) seines Vereins war der 24-Jährige nicht zu stoppen.
Nach einem gemächlichen Vorlauf (6,95 s) steigerte sich Helmke im Zwischenlauf auf 6,84 Sekunden, um im Finale sogar 6,82 Sekunden folgen zu lassen. Damit steigerte der Hesse seine Saisonbestzeit um drei Hundertstelsekunden. „Die Zeit ist für mich Ordnung. Wenn ich noch meine Beschleunigungsphase verbessern kann, ist noch eine 70er-Zeit möglich. Das ist auf jeden Fall mein Ziel für die nächsten Meetings und die Deutschen Hallenmeisterschaften“, sagte Helmke, der erst recht spät in der Vorbereitung ins spezifische Sprinttraining eingestiegen war. Rang zwei ging an Stefan Estelmann (TV Nussdorf, 6,84 s), der eine Hundertstel vor Helmkes Vereinskameraden Nils Müller über den Zielstrich sprintete.
Auch die TSV-Staffel verbuchte im Vergleich zu den Hessen-Meisterschaften einen deutlichen Leistungssprung. In der Besetzung Helmke, Müller, Lars Birger Hense und Michael Weber war das Quartett mit 1:26,26 Minuten eine knappe Sekunde schneller als vor zwei Wochen. Außerdem fehlt den Sprintern nur noch eine knappe halbe Sekunde zu ihrer Zeit von den Deutschen Hallenmeisterschaften 2008. In Sindelfingen hatten 1:25,78 Minuten zu Silber gereicht.
Beim „Russian Winter“ verpasste es Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken), sich richtig warmzuspringen. Beim top-besetzten Meeting in Moskau scheiterte der Stabhochspringer zum ersten Mal seit mehr als einem Jahr an seiner Anfangshöhe. Dabei war der Junioren-Weltmeister jedoch in bester Gesellschaft. Auch der Russe Igor Pavlov, Hallen-Weltmeister 2004, und Maksym Mazuryk (Ukraine) scheiterten an 5,41 Metern.
Der Sieg in der russischen Metropole ging mit 5,81 Metern an den Franzosen Renaud Lavillenie, der sich gegen die Lokalmatadoren Pavel Gerasimov (5,76 m) und Yevgeniy Lukyanenko (5,66 m) durchsetzte. Auf diese drei Asse wird Holzdeppe in den kommenden Wochen wohl noch häufiger treffen. Schließlich plant der 19 Jahre alte Schüler vor den Deutschen Hallenmeiserschaften in Leipzig (21./22. Februar) noch Meeting-Starts in Stuttgart (7. Februar), Düsseldorf (13. Februar) und Karlsruhe (15. Februar). Bis dahin will Holzdeppe den durch die Abiturprüfungen entstandenen Trainingsrückstand schon deutlich verringert haben.
Nach überstandener Virus-Infektion hat Sabrina Buchrucker ein ordentliches Saison-Debüt bei den Westdeutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund gefeiert. In einem taktischen Rennen musste sich die Mittelstrecklerin vom TSV Bayer 04 Leverkusen nur Mira Räker geschlagen geben. Die Dortmunderin lief in 2:11,12 Minuten knapp vor Buchrucker (2:11,49) ins Ziel.
„Nach 200 Metern wurde das Rennen so langsam, dass keine bessere Zeit mehr drin war. Aber das ist ja typisch für Meisterschaften“, sagte die 19-Jährige. Erst auf den letzten 200 Metern (unter 31 Sekunden) zogen die beiden Führenden das Tempo wieder an, jedoch konnte Buchrucker die spätere Siegerin nicht mehr überspurten.
Trotzdem war die Leverkusenerin mit ihrem ersten Hallenrennen in dieser Saison zufrieden. „Vergangenes Jahr fehlten mir aufgrund des Trainingsrückstands in der Schlussphase noch die nötigen Körner. Da ich den Winter fast komplett durchtrainieren konnte, ist das nun deutlich besser geworden“, sagte Buchrucker. Wie gut die Form wirklich ist, kann sie am 11. Februar in Wien beweisen. Bei der ASVÖ Indoor-Gala trifft die Mittelstrecklerin auf schnelle nationale und internationale Konkurrenz.
Wie eng der Terminplan im Leichtathletik-Winter gestrickt ist, musste Anne-Kathrin Elbe am vergangenen Wochenende erfahren. Sie hatte die Wahl zwischen den Westdeutschen Meisterschaften in Dortmund und dem Erdgas-Athletics in Leipzig. Die Hürdensprinterin vom TSV Bayer 04 Leverkusen entschied sich für die Rennen in Sachsen und hatte damit Erfolg. Mit 8,32 Sekunden stellte die 21-Jährige eine neue Saisonbestzeit auf. Nach ihrem Autounfall im Dezember bewies sie damit eindeutig aufsteigende Form.
In der Endabrechnung reihte sich Elbe damit als schnellste deutsche Hürdensprinterin auf Platz sechs ein. Der Sieg in der Arena – in drei Wochen Austragungsort der Deutschen Hallenmeisterschaften – ging Danielle Carruthers. Die US-Amerikanerin setzte sich im Finale in souveräner Manier vor Lucie Skrobakova (Tschechien, 8,13 s) und der schnellen Italienerin Micol Cattaneo (8,17 s) durch.
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