JDM: Vier Medaillen für Teenie-Trio

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Die Kleinste war am Ende die Größte: Stabhochsprung-Floh Lilli Schnitzerling konnte ihr Glück nach ihrem blitzsauberen Sprung über 4,10 Meter kaum fassen und segelte gleich darauf ihrem Trainer Olaf Hilker in die Arme. Denn diese Höhe war für die 17-Jährige von der LG Lippe-Süd gleichbedeutend mit der Goldmedaille bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Leverkusen. „Ich wollte um die Medaillen mitspringen, aber an den Titel habe ich nicht geglaubt“, gestand die Elftklässlerin.

Schließlich war Schnitzerling „nur“ mit einer Saisonbestleistung von 3,90 Metern an den Rhein gereist. Doch zur richtigen Zeit kam die Steigerung. 3,70, 3,90 und 4,00 Meter nahm die nur 1,58 Meter große Springerin im ersten Anlauf. Erst bei ihrer Siegeshöhe machte es die Ostwestfälin spannend. Aber nach zwei vergeblichen Versuchen nutzte sie ihre letzte Chance zum Titel. „Deutsche Jugendmeisterin, das ist schon der Wahnsinn. Ich habe mich so gefreut, dass danach bei 4,20 Metern die Spannung raus war“, freute sich die Teenagerin.

Nicht ganz so glücklich schaute Desiree Singh nach dem Stabhochsprungfinale aus. Schnitzerlings Trainingskameradin war als Favoritin nach Leverkusen gereist, musste sich aber hinter Michael Donie (LAZ Zweibrücken; 4,05 m) mit glatten vier Metern und Bronze begnügen. „Es war ganz okay. Ich weiß aber, dass ich deutlich höher springen kann“, sagte die mit 16 Jahren jüngste unter den Top-Springerinnen. Das wurde auch in Leverkusen deutlich. Ganz locker meisterte Singh die 4,00 Meter. Aber bei der nächsten Höhe kam sie nicht mit dem Stab zurecht. „Der war einfach zu weich“, haderte die Schülerin. Doch schon am kommenden Wochenende hat sie die Chance, ihr wahres Können zu zeigen. „Ich freue mich auf die Deutschen Meisterschaften in Leipzig. Von Springerinnen wie Silke Spiegelburg kann man nur lernen“, blickt sie nach vorn.

Einen absolut turbulenten Sonntag durchlebte Stefanie Pähler in Leverkusen. Schon vor ihrem ersten Schritt im 60-Meter-Vorlauf schien bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften das „Projekt Titelverteidigung“ zu Ende zu sein. Nach einem vermeintlichen Fehlstart zeigte ein Kampfrichter der verdutzten Dortmunderin die Rote Karte: Disqualifikation. Doch die 17-Jährige legte Einspruch ein, startete unter Vorbehalt und sollte recht bekommen. Wie das Video zeigte, hatte eine andere Läuferin den Fehlstart verursacht. „Das hat mich schon ein bisschen aus dem Konzept gebracht“, gestand die Dortmunderin.

So ging Pähler beim Finale auch nicht volles Risiko und handelte sich beim Start einen kleinen Rückstand ein, den die bis zum Ziel nicht mehr aufholen konnte. In 7,53 Sekunden belegte sie den Bronzerang und musste sich der neuen Deutschen Jugendmeisterin Alexandra Burghardt (LAZ Inn; 7,42 sec) und Annika Drazek (TV Gladbeck; 7,45 sec) geschlagen geben. Nur eine gute Stunde später saß Pähler schon wieder in den Startblöcken. Und das 200-Meter-Finale sollte deutlich besser laufen als die 60 Meter. In neuer Bestzeit von 24,11 Sekunden musste sich die Schülerin nur Anna-Lena Freese geschlagen geben. Die Brinkumer Sprinterin blieb mit 23,96 Sekunden als erste deutsche Jugendliche in diesem Jahr unter 24 Sekunden und wurde für die beste Leistung der Meisterschaften mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet. „Ich freue mich riesig über Silber, zumal ich sogar schneller war als im Freien. Nach den turbulenten 60 Metern war das ein guter Abschluss“, sagte Pähler, die am Sonntag gleich vier Rennen bestreiten musste.

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