Hochspringerin Kimberly Jeß hat ihren Titel bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften wie erwartet verteidigt. Die 17-Jährige von der LG Rendsburg/Büdelsdorf setzte sich in Neubrandenburg mit 1,83 Metern vor Marie-Laurence Jungfleisch durch. Die Athletin des LC Rothaus Breisgau schaffte glatte 1,80 Meter.
Trotz der Goldmedaille war die amtierende Junioren-Weltmeisterin nicht ganz zufrieden. „Ich wäre natürlich gern höher gesprungen. Außerdem hatte ich einige Fehlversuche zu viel“, erklärte Jeß. Darüber hinaus musste die Norddeutsche sogar ein wenig um Gold zittern. Denn ihre Anfangshöhe, 1,74 Meter, meisterte Jeß erst im dritten Anlauf.
Für die Titelträgerin ist die Hallensaison 2009 nun fast zu Ende. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Erwachsenen kommende Woche in Leipzig wird die Jugendliche nicht starten. „Dafür fühle ich mich einfach noch zu jung“, so Jeß. Damit wird die Schülerin zum letzten Mal in diesem Winter am 28. Februar beim Jugend-Ländervergleich gegen Frankreich und Italien in Metz die Hochsprungspikes schnüren.
Bei Anne-Kathrin Elbe zeigt die Formkurve wieder eindeutig nach oben. Beim „PSD Bank Meeting“ in Düsseldorf steigerte die Leverkusenerin ihre Saisonbestzeit über 60 Meter Hürden um sechs Hundertstel auf 8,26 Sekunden. „Das war besonders auf der zweiten Hälfte endlich mal wieder ein guter Lauf“, sagte die Deutsche Hallen-Vizemeisterin, die im Vorlauf Rang fünf belegte und knapp das Finale verpasste.
Bis zu den Deutschen Hallenmeisterschaften kommendes Wochenende in Leipzig will Elbe nun noch an ihrer eigentlichen Stärke, dem Start und der Beschleunigung, arbeiten. „In Düsseldorf hat es schon viel besser geklappt als bei den Meetings zuvor. Ich weiß aber, dass ich noch einiges mehr zeigen kann“, erklärte die Leverkusenerin.
Bei der Hallen-DM am kommenden Wochenende soll es dann wenn möglich, dicht an ihre Bestzeit von 8,17 Sekunden herangehen. „Meine Schnelligkeit ist schon wieder so gut wie im vergangenen Jahr. Außerdem bin ich in Leipzig immer gut gelaufen“, so die 21-Jährige. Der Sieg am Rhein ging an Yvette Lewis. Die US-Amerikanerin stürmte zeitgleich mit Christina Vukicevic (Norwegen) nach 8,06 Sekunden ins Ziel.
Ein bisschen Pech hatte Stabhochspringer Raphael Holzdeppe beim „PSD Bank Meeting“. Der 19-Jährige vom LAZ Zweibrücken musste sich im Feld der besten deutschen Athleten mit 5,40 Metern und Rang acht begnügen. Dabei hatte er auch 5,60 Meter, seine nächste Höhe, in Düsseldorf fast schon überquert. Doch beim Herunterfallen touchierte Holzdeppe im zweiten und dritten Versuch noch jeweils knapp die Latte.
„Ich bin nicht weit genug in die Matte hineingesprungen. Das hat daran gelegen, dass ich mit meinem linken Arm zu wenig am Stab gearbeitet habe“, analysierte der Olympia-Achte von Peking. Trotz dieses Missgeschicks glaubt der Abiturient daran, dass er seine Form langsam findet. „Ich habe mich gut gefühlt und mir 5,60 bis 5,70 Meter zugetraut. Aber dann hat sich dieser Fehler eingeschlichen“, sagte Holzdeppe. Die nächste Chance, seine Saisonbestmarke von 5,60 Metern zu steigern, hat der Pfälzer schon am Sonntag beim Karlsruher BW-Bank-Meeting.
Den Sieg in Düsseldorf sicherte sich mit Tobias Scherbarth der momentan beste deutsche Stabhochspringer. Der Leverkusener meisterte als einziger 5,70 Meter und scheiterte erst an der neuen europäischen Jahresbestleistung von 5,83 Metern. Auf Rang zwei Sprang Alexander Straub (LG Filstal) vor Malte Mohr (Bayer Leverkusen). Beide schafften 5,60 Meter.
Für Robin Schembera ist die Hallensaison 2009 hingegen schon beendet. Aufgrund einer anhaltenden Erkältung sagte der 800-Meter-Spezialist alle Wettkämpfe ab. Der Deutsche Meister vom TSV Bayer 04 Leverkusen verzichtete bereits vor zwei Wochen auf den Länderkampfstart in Glasgow (Schottland) sowie den Sparkassen-Cup in Stuttgart und musste nun auch die Meetings in Düsseldorf und Karlsruhe streichen. Eine Titelverteidigung bei den nationalen Meisterschaften in Leipzig ist demzufolge ebenso unmöglich wie eine Qualifikation für die Hallen-EM in Turin (Italien- 6.-8. März).
„Es ist schade für uns, aber die Gesundheit geht klar vor“, sagte Geschäftsführer Paul Heinz Wellmann. Zwar erlitt Schembera keine schwerwiegendere Erkrankung, aber mit dieser Entscheidung sollte jedwedes Risiko ausgeschlossen werden. „Wir machen jetzt erstmal eine Woche Pause und beginnen dann den ruhigen Aufbau für den Sommer“, erläuterte Schemberas Trainer Adi Zaar.
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