Es ist ihr erstes Jahr in der U23-Klasse, doch Lena Malkus (SC Preußen Münster) fuhr bei den Deutschen U23-Meisterschaften schon ihren dritten Titel in Folge ein. Nach 2011 in Bremen und 2012 in Kandel siegte die 19 Jahre alte Weitspringerin auch am Samstag in Göttingen. Mit 6,56 Metern – gleich zweimal erzielt – lag sie klar vor der nationalen Konkurrenz. Damit steigerte die Psychologiestudentin auch ihre Saisonbestleistung um einen Zentimeter.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Wettkampf. Leider habe ich beim ersten Sprung auf 6,56 Meter ein paar Zentimeter liegen gelassen. Das zeigt aber auch, dass für mich in diesem Jahr noch mehr möglich ist“, jubelte Lena Malkus nach ihren abermaligen Gold-Coup. Gleichzeitig hielt sie auch die Mitfavoritin Malaika Mihambo in Schach. Die Heidelbergerin war mit 6,61 Metern als Jahresbeste angereist, kam aber nicht über 6,36 Meter hinaus. Das reichte in Göttingen zu Silber. Die dritte Medaille ging mit 6,28 Metern an Annika Gärtz (LV 90 Erzgebirge).
Als Vorbelastung für das Weitsprung-Finale war Lena Malkus über 4×100 Meter gestartet. Die Vorlaufaufgabe löste das Quartett des SC Preußen Münster (Kathrin Czichon, Lena Malkus, Maren Silies und Julia Nepicks) mit 46,38 Sekunden problemlos. Für das Finale am Sonntag (16 Uhr) stand nach zwei Vorläufen die drittbeste Zeit zu Buche. Den schnellsten Vorlauf lieferte das Quartett des ART Düsseldorf in 45,45 Sekunden ab.
Ihren Traum vom Start bei der U23-EM Mitte Juli in Tampere (Finnland) muss Lilli Schnitzerling wohl begraben. Die Stabhochspringerin der LG Lippe-Süd belegte bei der Junioren-DM in Göttingen mit glatten 4,00 Metern den fünften Platz. Bei der U23-EM kann jedes Land pro Disziplin nur drei Athleten an den Start schicken.
Bei drehenden Winden kam die Abiturientin gut in den Wettkampf. 3,80, 3,90 und 4,00 Meter nahm die U20-EM-Zweite ohne Mühe im ersten Anlauf. Ihre nächste Höhe von 4,10 Metern war dann für Schnitzerling aber zu hoch. Die Plätze auf den Podium gingen an Joanna Kraft (TuS Metzingen; 4,40 m), Annika Roloff (MTV Holzminden; 4,30) und Anjuli Knäsche (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; 4,25 m).
Stabhochspringerin Desiree Singh (LG Lippe-Süd) hat bei der Junioren-DM in Göttingen Platz neun belegt. Für die U18-Weltmeisterin reichte es am Samstag nur zu 3,90 Metern. „Allerdings ist meine Form besser als das Ergebnis“, sagte die 18-Jährige. In den vergangenen Tagen ließen viele schulische Termine und ihre Tochter Emma eine punktgenaue Vorbereitung nicht zu. In Göttingen konnte sie das verkraften. Denn der vorerst wichtigste Wettkampf des Jahres – die Qualifikation für die U20-EM in Rieti Mitte Juli – steht erst in zwei Wochen bei der Junioren-Gala in Mannheim auf dem Programm. Mit 4,15 Metern hat Desiree Singh die Rieti-Norm von 4,05 Metern schon klar übertroffen und ist die momentan beste deutsche U20-Stabhochspringerin.
Vorlauf-Aufgabe gelöst: Maya Rehberg (SC Rönnau) hat sich bei der Junioren-DM in Göttingen souverän für das 1.500-Meter-Finale qualifiziert. In 4:36,39 Minuten belegte die Hindernisspezialistin im ersten Vorlauf Rang zwei. Um die Medaillen geht es am Sonntag um 15:10 Uhr. Die schnellste Vorlaufzeit erzielte die Regensburgerin Thea Heim (4:36,33 Minuten). Top-Favoritin Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg) hatte auf einen Start in Göttingen verzichtet. Für die Olympia-Halbfinalistin hat das Training nach einer überstandenen Lebensmittelvergiftung Vorrang.
Laura Voß (LAZ Soest) ist zurück auf der Wettkampfbühne: Die Vierte der U18-WM im Hochsprung startete am Freitagabend in Warstein allerdings nicht in ihrer Spezialdisziplin, sondern über 400 Meter. Eine Verletzung im rechten Knie verhindert seit Monaten ein intensives Hochsprung-Training, Sprints sind aber problemlos möglich. Die Abiturientin stellte auf der Stadionrunde ihr vielseitiges Talent unter Beweis und unterbot in 57,97 Sekunden die Norm für die Deutschen Jugend-Meisterschaften Ende Juli in Rostock deutlich.
„Mit dieser Zeit habe ich nicht gerechnet, obwohl ich schon einmal knapp unter 60 Sekunden gelaufen bin. Nun freue ich mich, bei der Jugend-DM zu starten – auch wenn es leider nicht im Hochsprung ist“, sagte die 19-Jährige. Ihr Lauftalent hat die momentan verhinderte Hochspringerin schon öfter unter Beweis gestellt. So entschied Laura Voß an Silvester 2012 die 5-Kilometer-Strecke beim Lauf-Klassiker Werl-Soest zu ihren Gunsten.
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