Verdienter Lohn für eine perfekte Saison: Stabhochspringer Raphael Holzdeppe ist bei der Wahl zum „Juniorsportler des Jahres“ der Stiftung Deutsche Sporthilfe auf Platz zwei gelandet. Nur „Titelverteidigerin“ Magdalena Neuner lag vor dem Olympia-Achten des LAZ Zweibrücken. Die 21 Jahre alte sechsfache Biathlon-Weltmeisterin, die bei der Weltmeisterschaft im Februar in Östersund (Schweden) ihren Dreifach-Triumph von 2007 mit Gold im Sprint, in der Verfolgung und mit der Staffel wiederholt hatte, setzte sich mit 99 von 100 möglichen Punkten vor Holzdeppe (86) und Bahnradfahrerin Kristina Vogel (74) durch.
„Ich bin richtig stolz darauf, mit vielen bekannten Sportlern auf der Bühne gestanden zu haben, die ich schon oft im Fernsehen gesehen habe. Außerdem habe ich nie damit gerechnet, auf Platz zwei zu landen“, sagte Holzdeppe. Es ist die zweite wichtige Auszeichnung für den 19-Jährigen in dieser Saison. Nach seinem tollen Olympia-Abschneiden, dem Titel bei der Junioren-WM und der Egalisierung des Junioren-Weltrekords wurde er bereits vom europäischen Leichtathletik-Verband EAA als „Rising Star 2008“ („Aufsteiger des Jahres“) geehrt.
Die Wahl zum „Juniorsportler des Jahres“ – der wichtigste Preis für Nachwuchssportler in Deutschland – ist mit Ausbildungs-Stipendien verbunden, die von dem Paket- und Expressdienstleister DPD in diesem Jahr schon zum fünften Mal gestiftet wurden. Platz eins ist mit 6.000 Euro dotiert, Platz zwei mit 4.500 Euro, Platz drei mit 3.000 Euro. Die sieben weiteren Juniorsportler unter den Top 10 erhalten Stipendien in Höhe von jeweils 1.500 Euro.
Mit Kimberly Jeß kam eine zweite Trackteam-Leichtathletin in Düsseldorf unter die Top 10. Mit 16 Jahren war die Junioren-Weltmeisterin im Hochsprung die mit Abstand jüngste vorgeschlagene Sportlerin. „Schon diese Nominierung war eine sehr große Ehre für mich“, sagte Jeß. Am Saisonende erfüllte sich die Athletin von der LG Rendsburg/Büdelsdorf nach dem JWM-Titel noch einen besonderen Traum, indem sie im Freien erstmals 1,90 Meter übersprang. Damit zählt die Schülerin schon jetzt zur absoluten deutschen Frauen-Spitze im Hochsprung.
Die Auszeichnung erfolgte vor 800 Gästen beim „Fest der Begegnung“ in den Düsseldorfer Rheinterrassen. Anwesend waren neben Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble unter anderem NRW-Innenminister Ingo Wolf und der designierte Sporthilfe-Vorsitzende Werner E. Klatten, der sein Amt offiziell am 1. Dezember antritt. Vor der Preisverleihung hatten die zehn nominierten Sportler mit der Sporthilfe-Jury einen Nachmittag gemeinsam im Kölner Sport- und Olympiamuseum verbracht. Außerdem stellten sich die Sportler vor dem „Fest der Begegnung“ gegenseitig in Interviews vor, um sich besser kennenzulernen und ein wenig über die verschiedenen Sportarten der anderen Athleten zu erfahren.
Schreibe einen Kommentar