
Nach 1800 Metern hatte Alina Reh (SSV Ulm 1846) genug von diesem unrhythmischen Rennen. Die 21-Jährige setzte sich am Samstagabend beim IAAF World Indoor Meeting in Karlsruhe sechs Runden vor Schluss des 3000-Meter-Rennens resolut an die Spitze und drückte das Gaspedal voll durch. Immer mehr Läuferinnen mussten dem hohen Tempo der EM-Vierten über 10.000 Meter Tribut zollen. Erst in der finalen Runde nutzten einige Konkurrenten ihre höhere Grundschnelligkeit und zogen davon. Alina Reh hielt trotzdem stark dagegen und belohnte sich mit Rang vier mit neuer Bestzeit von 8:47,40 Minuten.
Alina Reh jubelt schon auf der Ziellinie
Ihren alten Hausrekord steigerte die Laichingerin gleich um 6,16 Sekunden. Ganz neben bei unterbot sie damit die Norm (9:03,00 min) für den Start bei der Hallen-EM am ersten März-Wochenende in Glasgow deutlich. Schon als sie die Ziellinie vor 5000 Zuchauern in der Karlsruher Messehalle überquerte, streckte Alina Reh den rechten Arm zum Jubel nach oben. Denn da wusste sie bereits, welch ein starker Lauf ihr geglückt war.
„Ich bin super zufrieden mit der Zeit. Das Rennen hätte sogar noch schneller sein können. Sobald ich meinen Schritt gefunden habe, läuft es dann einfach bei mir. Dann kann ich mein Ding durchziehen. Es war eine ganz tolle Atmosphäre, denn als Deutsche aus der Region bekommt man dann ja vielleicht doch noch etwas mehr Applaus. Zumindest hat es sich so angefühlt“, freute sich Alina Reh über ihr Rennen mittendrin in der Weltspitze. Erste Gratulantin im Ziel war übrigens Melissa Courtney. Die Britin hatte die schnellsten Beine auf der Schlussrunde und setzte sich in 8:43,36 Minuten vor den beiden Äthiopierinnen Alemaz Samuel (8:43,78 min) und Gudaf Tsegay (8:46,27 min) durch.
Nächste Rennen: Hallen-DM: 1500 m; Hallen-EM: 3000 m
Dank der couragierten Tempoarbeit von Alina Reh liefen sowohl Melissa Courtney als auch Gudaf Tsegay neuen Hallen-Bestzeiten. Rang sieben ging ebenfalls mit neuem Hausrekord an Hanna Klein (SG Schorndorf; 8:50,57 min), Hindernislauf-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier; 9:03,19 min) verlor Mitte des Rennens den Anschluss an die Spitzengruppe und wurde Elfte.
Auf die beiden nationalen Konkurrentinnen könnte Alina Reh in zwei Wochen bei der Hallen-DM in Leipzig treffen. „Dort werden ich die 1.500 Meter laufen“, blickte die 22-Jährige schon auf den „Tempo-Test“ voraus. Zwei Wochen später startet sie dann – sofern nicht drei andere deutsche Läuferinnen bis zum Nominierungsschluss ihre 8:47,40 Minuten unterbieten – bei der Hallen-EM über 3000 Meter. Dass Alina Reh auf der längsten Hallendistanz mit den Besten mithalten kann, durften die 5000 Zuschauer am Samstag in Karlsruhe bereits bestaunen.
Schreibe einen Kommentar