Lausanne bleibt ein gutes und vor allem schnelles Pflaster für Gina Lückenkemper: Das Sprint-Ass vom SCC Berlin unterbot beim Diamond League Meeting „Athletissima“ am Freitagabend als Sechste über 100 Meter mit 11,16 Sekunden die Norm für die Weltmeisterschaften vom 27. September bis 6. Oktober in Doha (Katar) um acht Hundertstel. Vor einem Jahr hatte die 22-Jährige in der „olympischen Hauptstadt“ mit 11,07 Sekunden eine Saisonbestzeit aufgestellt. Diese steigerte Gina Lückenkemper dann bei ihrem Sprint zu EM-Silber im Berliner 100-Meter-Finale sowie im Halbfinale auf 10,98 Sekunden.
Starke 10,74 Sekunden für Shelly-Ann Fraser-Pryce
In noch schnellere Sphären liefen am Freitagabend die Top-Sprinterinnen in Lausanne. Bei guten Bedingungen von 28 Grad und minimalem Rückenwind setzte sich die zweimalige 100-Meter-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) in starken 10,74 Sekunden durch. Die Weltjahresbestzeit verpasste die 32-Jährige dabei nur um eine Hundertstelsekunde. Es folgte Europameisterin Dina Asher-Smith (Großbritannien; 10,91 sec), Vize-Weltmeisterin Marie-Josée Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,93 sec) und 200-Meter-Europarekordlerin Dafne Schippers (Niederlande; 11,04 sec).
Das Rennen um Platz fünf entschied eine Tausendstel. Während Kayla White (USA) exakt 11,157 Sekunden lief, war Gina Lückenkemper die Winzigkeit von einer Tausendstel langsamer. Übrigens: Beide haben die identische Bestzeit: 10,95 Sekunden. „Hinten raus lief es richtig gut. Die erste Rennhälfte hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Da gibt’s noch einige Baustellen, an denen mein Coach Uli Kunst und ich arbeiten werden“, sagte Gina Lückenkemper nach dem Rennen, bei dem sie ihre Saisonbestzeit um 18 Hundertstel steigerte. Insgesamt war die Vize-Europameisterin aber zufrieden mit dem Rennen: „Die konsequente Arbeit der vergangenen Monate hat sich ausgezahlt.“
Gina Lückenkemper – Nächster Start am 9. Juli in Luzern
Dass die Form passt, kann die Vize-Europameisterin schon in vier Tagen erneut beweisen. Dann startet sie wieder in der Schweiz. Und zwar beim Traditionsmeeting „Spitzenleichtathletik“ in Luzern. „Ich freue mich auf die beiden 100-Meter-Rennen dort“, blickt Gina Lückenkemper schon wieder voraus. Denn die 11,16 Sekunden aus Lausanne am Freitagabend sollen noch lange nicht das letzte Wort im diesjährigen Sprintjahr gewesen sein.
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