Eine Leichtathletik-Show vor beeindruckender Kulisse – und mittendrin Lena Malkus: Die Deutsche Weitsprung-Meisterin vom SC Preußen Münster bildete am Samstag zusammen mit Disziplinkollege Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen) und Stabhochspringer Tobias Scherbarth (TSV Bayer Leverkusen) das siegreiche deutsche Trio bei „Berlin fliegt!“ Der Ländervergleich vor dem Brandenburger Tor in Berlin gegen Sprung-Spezialisten aus den USA, Russland und Frankreich wurde zu einer klaren Sache fürs deutsche Team.
Mit 36,5 Punkten setzte sich das DLV-Trio klar gegen die USA (28), Russland (23) und Frankreich (18,5) durch. Mehr Zähler erzielte bei den vier vorigen Auflagen kein anderes Team. Dementsprechend zufrieden war auch Lena Malkus: „Als Team zu gewinnen, ist ein tolles Gefühl. Wir haben uns gegenseitig unterstützt. Die Krönung war dann natürlich die tolle Punktzahl.“ Die Deutsche Weitsprung-Meisterin steuerte einen Tag vor ihrem ISTAF-Start im Olympiastadion zehn Zähler zum Team-Erfolg bei. Denn bei „Berlin fliegt!“ geht es eben nicht um die beste Tagesweite, sondern um konstante Leistungen. Nach jedem der vier Durchgänge gibt es anhand der erbrachten Leistung eine Rangfolge, die anschließend in Punkte von vier bis eins umgerechnet wird. Die Nation des Athleten, der die beste Weite erzielt hat, erhält vier Punkte, die Nation des Athleten mit der zweitbesten Leistung drei usw. Eine Ausnahme stellen ungültige Versuche dar: Ungültige Versuche bringen keine Punkte.
Das passierte Lena Malkus im vierten Versuch. Im ersten Durchgang hatte sie mit 6,31 Metern den besten Sprung, danach ließ sie mit 6,21 und 6,26 Metern jeweils den zweitweitesten Satz der Konkurrenz folgen. Somit kam sie am Ende auf zehn Zähler. Besser war nur Janay DeLoach. Die Olympia-Dritte aus den USA sammelte 14 Punkte und sprang mit 6,45 Metern auch die Tagesbestweite. Bei den Männern ging diese mit 8,31 Metern aufs Konto von Marquise Dandy (USA). Dafür holte Fabian Heinle (Tagesbestweite: 7,99 m) mit 15 Punkten die meisten Zähler fürs Team. Tobias Scherbarth war mit 5,55 Metern bester Stabhochspringer und steuerte 11,5 Zähler zum deutschen Sieg bei. Der lohnte sich übrigens fürs Team. Der Sieg war mit 24.000 Euro dotiert, die folgenden Nationen kassierten noch 12.000, 9000 und 6000 Euro.
Gut möglich, dass die Flugshow bald auch vor Wahrzeichen anderer Länder Station macht. Zuletzt führte Frank Lebert im Rahmen der WM in Peking Gespräche mit Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien, um die Erfolgsstory auszuweiten. „Die größte Herausforderung ist es, eine Event-Serie in den internationalen Terminkalender einzupassen“, erklärte der Geschäftsführer der Deutschen Leichtathletik Marketing GmbH (DLM) zur Idee von „Fly Europe“. Neben Leichtathletik-Fans hatte „Berlin fliegt!“ wieder viele Touristen bei freiem Eintritt auf die Tribünen gelockt, die am Nachmittag voll besetzt waren. Auch blieben zahlreiche Passanten stehen und kamen so bei einer spektakulären Veranstaltung Kontakt zur olympischen Kernsportart. Das ist ganz im Sinne des Konzepts – schließlich soll „Berlin fliegt!“ Interesse an der Leichtathletik wecken. Das klappte am Samstag bestens.
Schreibe einen Kommentar