Lena Malkus denkt gern an den DM-Austragungsort Nürnberg zurück. Vor drei Jahren gewann sie auf einer mobilen Anlage auf dem Hauptmarkt den Weitsprung und damit ihren ersten DM-Titel bei den Frauen. Am Sonntag (16:40 Uhr) startet die 24-Jährige vom SC Preußen Münster unter ganz anderen Vorzeichen im Max-Morlock-Stadion. Denn nach einer hartnäckigen Tropen-Infektion, die sie zwei Jahre außer Gefecht gesetzt hatte, und einer Blinddarm-OP im Frühjahr wird die zweimalige WM-Starterin ihren ersten „richtigen“ Weitsprung-Wettkampf nach 25 Monaten bestreiten. Im Mai war sie bereits in Herborn gestartet, dort aber ohne gültigen Versuch geblieben.
Froh und dankbar über Comeback
Die ehemalige U23-Europameisterin freut sich auf ihr Comeback auf großer Bühne. Druck macht sie sich trotzdem nicht. „Ich bin froh, nach dieser langen Zeit überhaupt starten zu können. Meine Zubringerwerte sind gut, aber die muss ich natürlich erst einmal in gute Sprünge umsetzen. Damit ist für mich der Wettkampf eine wahre Wundertüte“, blickt Lena Malkus voraus. Favoriten sind andere. Allen voran die schon für die EM in Berlin (6.-12. August) nominierten Malaika Mihambo (LG Kurpfalz; 6,99 m) und Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01; 6,84 m).
Lena Malkus: „Nur wenn alles perfekt läuft, ist ein EM-Start möglich“
Bleibt noch ein Startplatz für knapp ein halbes Dutzend EM-Anwärterinnen. So haben auch schon Nadja Käther (Hamburger SV), Melanie Bauschke (LAC Olympia Berlin) und Alexandra Wester (ASV Köln) die EM-Norm von 6,60 Metern übertroffen. Lena Malkus weiß daher, dass sie im Rennen um das dritte EM-Ticket nur Außenseiterchancen hat. „Natürlich träume ich von der EM in Berlin. Allerdings muss ich realistisch bleiben. Um eine Chance zu haben, muss alles perfekt laufen. Ich bin froh und dankbar, überhaupt wieder dabei zu sein“, sagt die Psychologiestudentin. Und das ist sie gleich doppelt. Am Sonntagmittag (13:20 Uhr) startet die Weitsprung-Spezialistin mit der 4×100-Meter-Staffel des SC Preußen Münster. Eine Top-8-Platzierung wäre bei einem stark besetzten Feld ein großer Erfolg für das Sprint-Quartett.
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