Lena Malkus mischt deutsche Elite auf

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An diesen Tag wird sich Lena Malkus noch lange erinnern: Bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim war fast die gesamte deutsche Weitsprung-Spitze am Start. Doch davon ließ sich die 17-Jährige von der LG Ratio Münster nicht aus der Ruhe bringen. Statt vor großen Namen zu zittern, steigerte die Schülerin gleich zweimal ihre erst eine Woche alte Bestmarke von 6,52 Metern. Im fünften Versuch wurden 6,58 Meter gemessen, im Final-Durchgang gar 6,65 Meter. Wie viel diese Marke wert ist, zeigt ein Blick in die Statistiken: Denn so weit ist in diesem Jahrtausend noch keine deutsche Jugend-Athletin gesprungen!

„Das war Wahnsinn, zumal ich nach dem dritten Versuch nur 6,25 Meter stehen hatte und damit kurz vor dem Ausscheiden stand. Aber dann kamen die letzten beiden Sprünge“, ließ Lena Malkus den fantastischen Wettkampf noch einmal Revue passieren. Mit ihrem neuen Hausrekord verpasste der Schützling von Elke Bartschat den Sieg um nur einen winzigen Zentimeter. Im letzten Durchgang flog Bianca Kapper – die erfahrenste DLV-Athletin – auf 6,66 Meter.

Den Zentimeter-Krimi um den Sieg vervollständigte Michelle Weitzel auf Rang drei. Die Deutsche Hallenmeisterin aus Regensburg kam auf 6,64 Meter. Auch Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid; 6,62 m) und Melanie Bauschke (LG Nike Berlin; 6,60 m) knackten die 6,60-Meter-Marke. Eine stärkere Weitsprung-Konkurrenz hat es in Deutschland seit Jahren nicht mehr gegeben. Allerdings erreichte keine Springerin in der Frauen-Konkurrenz die WM-Norm für Daegu (Südkorea; 6,75 m), während Lena Malkus abermals die Norm (6,20 m) für die U20-EM in Tallinn (Estland) Mitte Juli locker übersprang.

Einen starken Start in die WM-Saison legte Till Helmke bei der Kurpfalz-Gala in Weinheim hin. Der 200-Meter-Spezialist von der LG Ovag Friedberg-Fauerbach erreichte trotz starker Konkurrenz und gleich elf Vorläufen das Finale der besten sechs 100-Meter-Läufer. Dort musste der 27-Jährige allerdings den Kurzsprintern den Vortritt lassen: 10,53 Sekunden reichten zu Platz sechs. Den Sieg sicherte sich der für den ASV Köln startende Nigerinaner Peter Emelieze (10,18 sec) vor dem Stuttgarter Alex Schaf (10,33 sec) und Marius Broening (LG Stadtwerke München; 10,34 sec).

„Das war ein Saisonstart, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ich habe mit 10,50er-Zeiten gerechnet und bin 10,55 im Vorlauf und 10,53 Sekunden im Finale gelaufen“, sagte der Olympia-Fünfte von Peking mit der deutschen Sprintstaffel. Und genau mit dieser Staffel war der Betriebswirt nicht zu schlagen. Helmke lief zusammen mit Schaf, Broening und dem Leverkusener Aleixo-Platini Menga starke 39,15 Sekunden. Damit war das Quartett nur eine Zehntel langsamer als die deutsche Staffel, die am Donnerstagabend bei der „Golden Gala“ in Rom Platz drei belegt hatte.

Während die Sprinter und Springer in Weinheim vom Rückenwind und Top-Bedingungen profitierten, mussten die Stab-Artistinnen in Lemgo dem Wetter Tribut zollen. Dort wurden Desriee Singh und Lilli Schnitzerling (beide LG Lippe Süd) vom böigen Seitenwind ausgebremst. Denn gerade der Wind von der Seite behindert die Stabhochspringer extrem bei der technisch schwierigen Anlaufvorbereitung. So fielen bei den „Lippischen Spezialmeisterschaften“ neue Höhenflüge aus und sowohl Singh als auch Schnitzerling mussten sich mit glatten 4,00 Metern begnügen. „Klar hätten wir gern mehr angeboten. Aber bei diesen Bedingungen war einfach nicht mehr drin“, sagte die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin Lilli Schnitzerling.

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